Sonntag
03.11.2024, 11:49 Uhr
Autor
red
Obwohl die beiden etatmäßigen Torhüter nicht zur Verfügung standen, holte der FSV Preußen einen nicht unverdienten 1:0-Sieg und gewann nach 15 Jahren zum ersten Mal in Schweina...
Trainer Thomas Wirth konnte auf die wieder genesenen Nico Pawlak, Luiz-Miguel Schack und Ben Seifert zurückgreifen, so dass der Kader durchaus gut bestückt war, nur die Torhüterposition war vakant. Aber der Backup für solche Fälle, Carsten Hartmann, strahlte von Beginn an eine solche Ruhe aus, dass die junge Mannschaft zunehmend Sicherheit gewann in diesem so wichtigen Saisonspiel.
Bei Schweina musste Torjäger Schellenberg nach dem Warm machen passen. Und so ging es auf tiefem, aber gut bespielbaren Geläuf ins Match. Preußen war zunächst auf die Sicherung des eigenen Gehäuses aus, Schweina hatte gleich im Vorwärtsgang die erste Gelegenheit per Kopf durch Baldè (5.), der aber über den Kasten zielte. Pfaff narrte Linz und steuerte allein auf Hartmann zu, sein Abschluss landete aber am Außennetz (21.). Gulov sorgte auf Preußen-Seite für den ersten Abschluss, sein 16-Meter-Abschluss ging knapp daneben (27.). Den Bruch im Aufbauspiel der Gastgeber gab es mit dem Ausscheiden von Lenker und Denker Arnold, eine Zerrung ließ ihn passen. Das Geschehen wurde nun deutlich ausgeglichener und es wurde um jeden Zentimeter Boden gekämpft und gekratzt. Bis zur Halbzeit blieb es ausgeglichen, aber torlos.
Das änderte sich nach dem Wechsel. Gleich die erste Gelegenheit bei den Preußen saß. Noak ließ im Mittelfeld zwei Mann ins Leere laufen und servierte den perfekten Pass in die Tiefe auf Seidel. Der marschierte allein auf von Butler zu und behielt die Nerven, versenkte den Ball flach ins Netz zum 0:1 (51.). Riesenjubel, nur wussten die Preußen nur allzu oft aus den letzten Spielen in Schweina, dass die Probleme mit einem gereizten Gegner jetzt erst anfangen würden. Noak selbst hätte nur kurz darauf erhöhen können, sein Knaller landete nach starker Einzelleistung an der Lattenoberkante (58.). Bad Langensalzas Mannschaft verteidigte leidenschaftlich und Schweina fehlten die Ideen. Trainer Olaf Gabriel trieb zwar unaufhörlich seine Mannen an, aber irgendwie fehlten die klaren Gelegenheiten für den Gastgeber. Zwar flogen immer wieder Ecken und Flanken in den Sechzehner, aber alles nicht zwingend genug. Die Preußen konterten stark. Immer wieder ging es über Gulov und Rösener auf den Außenpositionen und Seidel zwang von Butler zu einer Glanztat (80.). Die Stadionuhr hatte bereits die 90. Minute überschritten, da legte Pfaff quer, Dolzer schmiss sich in den Abschluss und blockte den Ball mit ausgestrecktem Arm. Es gab Elfmeter und wieder standen zwei Punkte unmittelbar auf dem Spiel. Der in der Partie sehr aktive, aber unglücklich agierende Baldè, nahm sich die Kugel und knallte volles Rohr drauf. Doch Hartmann begräbt das Ding unter sich und sieht sich zehn eigenen Mitspielern am Hals. Schack hätte beim letzten Konter noch erhöhen können, dann kam der Schlusspfiff von Schiedsrichter Joshua Herbert, der im Freudentaumel aller Preußen regelrecht unterging. Entsprechend rannten alle auf Matchwinner Carsten Hartmann zu, Trainer Thomas Wirth bedankte sich bei einem überragend leitenden Schiedsrichter, der ohne Gelbe Karte auskam. Man merkte dem Hessischen Unparteiischen an, dass er Regionalligaerprobt ist und das Spiel absolut im Griff hatte.
Bei den Preußen, die von nahezu der gesamten zweiten Mannschaft und weiteren Fans vor Ort unterstützt wurde, begab man sich nach all den Enttäuschungen zuletzt in Feierlaune. Es war an der Zeit, die schwarze Serie von Schweina zu beenden und nie war der Dreier wertvoller als jetzt. Nun kann sich der FSVP auf ein Fußballkreisderby gegen den Tabellendritten vom 1. FC Eichsfeld freuen, auch wenn dies aus bekannten Gründen auf dem heimischen Kunstrasenplatz ausgetragen wird. Mit der Einstellung von Schweina ist einiges möglich gegen den Tabellendritten.
Markus Fromm