Kommenden Sonntag findet im Kunsthaus Meyenburg in Nordhausen der Kunstsalon »Le Sacre du Printemps« statt. Im Zentrum des Vormittags steht Strawinskys berühmtes Ballett, welches erst kürzlich zusammen mit dem Ballett »Friedrich« in der Interpretation von Ivan Alboresi mit dem Ballett TN LOS! am Theater Nordhausen Premiere hatte...
Als »Le Sacre du Printemps« (»Das Frühlingsopfer«) 1913 erstmals in Paris aufgeführt wurde, evozierte es einen der größten Skandale der Musikgeschichte. Die unglaubliche motorische Wucht dieses Werkes sprengte alles bis dato Dagewesene. Aber es war auch das »Gesamtpaket« – die Ausstattung von Nicholas Roerich und die Choreografie von Vaslav Nijinsky –, das zu regelrechten Prügeleien im Saal und am Ende des Abends zu 27 Verletzten führte.
Strawinskys Ballett schildert ein archaisches Opferritual, in welchem sich ein junges Mädchen zu Tode tanzen muss. Das eröffnet eine breite Palette an diskussionswürdigen Themenfeldern, denen sich Susanne Hinsching, die Leiterin der Städtischen Museen Nordhausen, Hauke Meinhold, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde St. Blasii-Altendorf, Ivan Alboresi, Ballettdirektor des Ballett TN LOS!, und Dr. Juliane Hirschmann, Chefdramaturgin am TN LOS!, an diesem Vormittag, den Intendant Daniel Klajner moderieren wird, widmen wollen: Welche Bedeutung haben Opfer und Opferrituale in der Geschichte der Menschheit sowohl in religiösen als auch in nicht-religiösen Kontexten, in der Kunst sowie im ganz alltäglichen Leben? Wie definiert sich das Verhältnis des Menschen zur Natur? Welche Wege geht er, um Neuanfänge zu bestreiten, und was ist er bereit, dafür in Kauf zu nehmen?
Los geht es am 03. November um 11 Uhr im Kunsthaus. Dazu gibt es mit einem getanzten Beitrag aus der aktuellen Ballettproduktion »Le Sacre du Printemps« mit Rina Hayashi und Nathaniel Nilsson vom Ballett TN LOS!.