Nordthüringer Unternehmerverband

Unternehmer sehen Wirtschaft auf Talfahrt

Dienstag
29.10.2024, 09:45 Uhr
Autor
red
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Der Vorstand des Nordthüringer Unternehmerverbandes NUV hat sich in seiner gestrigen Sitzung eingehend mit der wirtschaftlichen Situation in Thüringen, aber auch in Deutschland beschäftigt und konstatiert einen "dramatischen" Abwärtstrend...

Nordthüringens Unternehmerverband sorgt sich um die wirtschaftliche Entwicklung, Symbolbild (Foto: nnz-Archiv) Nordthüringens Unternehmerverband sorgt sich um die wirtschaftliche Entwicklung, Symbolbild (Foto: nnz-Archiv)


“Wir sehen zunehmend, dass sich die Beschleunigung der wirtschaftlichen Talfahrt verstärkt und müssen konstatieren, dass die Bundesregierung nicht willens oder nicht in der Lage ist, dort mit einer konstruktiven Wirtschaftspolitik gegenzusteuern”, so NUV-Vorstandsvorsitzender Niels Neu in einer Presseerklärung.

Die Wirtschaftsvertreter fordern die Verantwortlichen in Thüringen auf, ihren Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger in Berlin geltend zu machen. “Aus Sicht der Nordthüringer Wirtschaft muss das Drama in und mit der Bundesregierung schnell beendet werden.

Im Klartext: diese Regierung sollte sich eingestehen, dass es ihr nicht gelingt, gemeinsam Lösungen für das Land zu finden. Das Land braucht jetzt schnell einen Neuanfang nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch auf vielen anderen Feldern”, so Neu. Die heutige Ankündigung aus Wolfsburg, dass VW mindestens drei Werke in Deutschland schließen werde und zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland bedroht sind, sei der vorläufige Höhepunkt einer desaströsen Regierungsarbeit in Berlin. Die Auswirkungen der bundesdeutschen Automobilindustrie sind auch zunehmend bei den Zuliefererfirmen in Nordthüringen zu spüren.

Kritik des NUV-Vorstandes gibt es auch in Richtung Erfurt. “Wir appellieren an die Landespolitik, unabhängig von Parteiprogrammen schnell zu einer funktionsfähigen Regierung zu kommen. Dabei sollte Sacharbeit mit messbaren Ergebnissen im Vordergrund stehen. Die Zeit mit Debatten um Formulierungen zu vergeuden, sei zu wertvoll. Die neue Legislatur müsse einerseits durch konstruktive Arbeit geprägt sein, andererseits ist gerade im Hinblick auf die leeren Kassen der Fokus auf eine gesunde wirtschaftliche Basis zu lenken. Mehr denn je gelte, was Ludwig Erhard sagte, „Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts“.

Vor allem wünsche sich der Nordthüringer Unternehmerverband eine Abkehr vom parteiideologisch durchsetzten Fördermitteltourismus. Steuergelder müssen künftig dorthin fließen, wo sie gesamtgesellschaftlich den größten Nutzen erbringen. Vor allem müsse bei der Vergabe von Fördermitteln die immer stärker werdende Bürokratie abgebaut werden, so der NUV abschließend.