Betrachtet

Hier ist campact: Genial daneben

Donnerstag
24.10.2024, 10:31 Uhr
Autor
psg
veröffentlicht unter:
campac.de verschickte in den vergangenen Tagen e-mail (Jürgen Wiethoff bekam zwei trotz seiner unten stehenden Antwort auf die erste, mit der Bitte, diese Kampagne einzustellen.), die für eine Unterschrift unter eine Petition bittet, ARD und ZDF in der bisherigen Form zu erhalten. Also auch mit weiteren Gebührenerhöhungen und deren Verschwendung von Energie im Gigawattbereich einverstanden zu sein…


Die schier endlose email richtet sich diesmal vorrangig an die politisch und wissenschaftlich interessierten Hörer. „Die Programme unter dem Dach von ARD, ZDF und Deutschlandradio erreichen Millionen im ganzen Land; für viele Menschen sind sie die erste Quelle für Nachrichten, Informationen und Unterhaltung. Ihre Bedeutung für die öffentliche Meinung ist enorm.“

Man teilt dem Leser aber auch mit: „...schließlich fluten Rechtsextreme und russische Netzwerke das Internet mit Propaganda und verbreiten Verschwörungserzählungen über ihre eigenen Medien.“ Daran sind die Öffentlich-rechtlichen zum größten Teil selbst Schuld. Jahrelang wurde die Entwicklung und Einbeziehung des technischen Fortschritts negiert und teilweise torpediert.

So ist ein großer Teil der DAB-Sender, die bundesweit verbreitet sind, voll in den Händen der Privaten. So können Sie zum Beispiel in ganz Thüringen jetzt das Schwarzwaldradio oder RTL-Radio hören. Der Ossi unter Ihnen denkt verträumt wieder an die Fünfziger bis Siebziger des vergangenen Jahrhunderts, als man RTL noch im 49-m-Band mit Quietschen und Fauchen empfing und eben trotzdem hinhörte. Der Rundfunkhörer hörte immer das, was er hören wollte, zur Not eben auch mit Kopfhörer, damit der Nachbar nicht petzte. Der Fernsehteilnehmer sah, wo es möglich war, zur Not mit Kopfständen und Klimmzügen bei der Findung der günstigsten Antennenstellung die Westprogramme, die er sehen wollte.

Mit diesem Wissen hat Autor Jürgen Wiethoff an Campac folgende Stellungnahme geschickt:

„Der ÖRR braucht nur sinnvoll zu sparen, schon sind alle Gebührenprobleme vom Tisch. In Kurzfassung:
1. Abschalten aller UKW-Sender, die mit 100 kW Strahlungsleistung und mehr ein einziges Hörfunkprogramm verbreiten. Sofort sinnvoller Umstieg auf DAB+. (Es ist im Bereich des mdr ohne Probleme möglich, sogar etliche zusätzliche mdr-Rundfunkprogramme über DAB+ zu empfangen.)
2. Abschalten aller TV-Sender, die nur noch mit Programmwiederholungen für 24 std. Sendebetrieb aufrechterhalten werden können. Es gibt genügend Mediatheken.
3. Durch die Wiedervereinigung unnötig gewordene Doppel- und Dreifachabstrahlungen von Programmen beenden. Sicher sind auch noch Programminhalte verzichtbar. Darüber sollte man die Zuschauer abstimmen lassen.

Diese Umfrage sollte sofort beendet werden. Sie suggeriert den Rundfunk- und Fernsehteilnehmern den Quatsch, den Populisten verbreiten. Der ÖRR verschleudert Gigawattstunden an Energie und will es nicht merken.“

Die unbefriedigende Antwort lautete im Kern: „Bitte habe Verständnis, dass aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen nicht jede Zuschrift von uns in allen Aspekten beantwortet werden kann. Außerdem kann es etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, Vorschläge auch umzusetzen.“

Nochmal in aller Deutlichkeit: Das Einstellen von Programmen muss nicht zur Einstellung von Sendungen führen. Einfach die Wiederholungen aus dem Programm nehmen und an ihre Stelle die Sendungen der jetzt einzustellenden Programme stellen. Oder eben auf die Mediatheken verweisen.

Erich Honecker hat zum Schluss mal was Vernünftiges gesagt: „Vorwärts immer – Rückwärts nimmer.“ Also vorwärts zu neuen Technologien und nicht rückwärts zu Gebührenerhöhungen und Energieverschwendung.

Der Werbespruch des ÖRR muss lauten: Qualität statt Quantität.
Jürgen Wiethoff