An der Stauanlage wird aufgeräumt

Sanierungsarbeiten am Silbersee

Dienstag
22.10.2024, 12:19 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
In den kommenden Wochen werden die Arbeiten zur Sanierung des Staudammes am Silbersee im Südteil des Nationalparks beginnen. Dafür werden in einer ersten Teilmaßnahme alle Gehölze auf dem Damm inklusive eines Arbeitsbereiches für die Baufahrzeuge auf der Luftseite des Damms motormanuell gefällt...

Die anfallende Biomasse wird beräumt. Diese Arbeiten sind erforderlich, um die Sicherheit der Stauanlage herzustellen und damit mögliche Gefahrensituationen für den Unterlauf zu verhindern.

Der Silbersee ist ein ca. 1 ha großes Standgewässer, welches bis 1992 zum Truppenübungsplatz „Kindel“ gehörte. Es handelt sich um ein künstlich aufgestautes Gewässer mit einem Staudamm von ca. 5 m Höhe.

Bereits im Jahr 2019 wurde die Nationalparkverwaltung vom Landratsamt Wartburgkreis (Untere Wasserbehörde) informiert, dass der Staudamm erhebliche Defizite ausweist und instandgesetzt werden muss. Gleichzeitig hat der See als gesetzlich geschütztes Biotop und Lebensraumtyp des Anhang I der FFH-Richtlinie eine besondere Bedeutung für den Naturschutz. Er bietet zahlreiche Arten, u.a. mehreren besonders und streng geschützten Amphibien-, Libellen- und Vogelarten einen Lebensraum.

Daher gab die Nationalparkverwaltung im Jahr 2020 eine Machbarkeitsstudie bei einem Ingenieurbüro in Auftrag, um zu klären, welche Maßnahmen erforderlich sind, um den Silbersee so umzugestalten, dass sowohl die wasserrechtlichen Anforderungen als auch die naturschutzfachlichen Belange erfüllt werden. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Instandsetzung des Staudammes aus wasserrechtlicher Sicht unumgänglich und dringend notwendig ist. Der ebenfalls geprüfte Rückbau der Stauanlage scheidet aus naturschutzfachlichen Gründen aus.

Somit wurde die Instandsetzung des Dammes am Silbersees 2023 in den Nationalparkplan aufgenommen. Mit der geplanten Gehölzentnahme starten nun die vorbereitenden Maßnahmen zur Ertüchtigung des Dammes. Da aus Gründen des Naturschutzes nur in den Wintermonaten gebaut werden darf, werden die Sanierungsarbeiten voraussichtlich zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen.