41. Nordhäuser Jazzfest

Es wird wieder Rabazz gemacht

Mittwoch
16.10.2024, 16:00 Uhr
Autor
red
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Mit einer ganzen Menge musikalischer Leckerbissen im Gepäck startet am Freitag das 41. Nordhäuser Jazzfest. Mittel- und Höhepunkt ist der Jazzrabazz, der in diesem Jahr in der Variante „Light Plus“ stattfindet. Was es damit auf sich hat, weiß Jazzclub Chef Holger Gonska…

Zum großen JazzRabazz am 02. November kann endlich auch wieder getanzt werden, verspricht Jazzclub-Chef Holger Gonska (Foto: agl) Zum großen JazzRabazz am 02. November kann endlich auch wieder getanzt werden, verspricht Jazzclub-Chef Holger Gonska (Foto: agl)


Der Höhepunkt im Nordhäuser Jazz-Jahr war und ist der große „Rabazz“ im Theater. Da das aber nun einmal umgebaut wird, hat der Jazzclub seine große Sause in den letzten Jahren gezwungenermaßen ein wenig zurückstutzen müssen. Statt Party und Tanz bis unter’s Dach und in die Puppen konzentrierte man sich auf musikalische Highlights im Theateranbau.

„Mit Stephanie Lottermoser haben wir den Teil bestens abgedeckt, die Saxophonistin ist in Nordhausen keine Unbekannte und inzwischen richtig berühmt. Und sie kommt nicht alleine: mit dabei ist auch Rockgitarristin Nina Attal, die sich stark an den Klassikern aus Rock, Blues und Folk der 70er orientiert und junge Trompeter Jakob Bänsch, der sich gerade zum Shooting Star der deutschen Jazz-Szene mausert“, erklärt Holger Gonska, der Vorsitzende des Nordhäuser Jazzclubs.

Die Saxophonistin Stephanie Lottermoser lädt sich zum Jazzrabazz im Nordhäuser Theater künsterlische Verstärkung ein (Foto: Steff Apperdenier) Die Saxophonistin Stephanie Lottermoser lädt sich zum Jazzrabazz im Nordhäuser Theater künsterlische Verstärkung ein (Foto: Steff Apperdenier)


Als Vorband holt man mit „Zierdt“ lokale Kunst auf die Bühne und auch der traditionelle Auftritt des Nordhäuser Musik-Nachwuchses wird nicht fehlen. Seitdem am Theater gebaut wird, wäre hier Schluss gewesen, aber in diesem Jahr wollen die Jazzer einen Schritt weiter gehen und auf den abgespeckten Rabazz wieder eine Schippe drauf legen. „Wir wollen zum Rabazz endlich wieder tanzen können“, sagt Gonska, deswegen gibt es in diesem Jahr die Variante „light plus“. In der Pause und nach dem Hauptact spielen im Foyer des Theateranbaus „The Killin’ Jives“ besten Swing unter dem Motto „Dreckig, frech und voller Aufruhr“.

Rockgitarristin der alten Schule: Nina Attal (Foto: F. Luchnand) Rockgitarristin der alten Schule: Nina Attal (Foto: F. Luchnand)


Der Startschuss für den Rabazz fällt am 02. November um 19.30 Uhr, Karten gibt es an der Theaterkasse. Im 41. Jazzfest ist man da aber schon mittendrin. Das startet bereits am Freitag mit dem Günther Fischer Quintett und Uschi Brüning im Rahmen der Sparkassen-Kulturtage. In Anbetracht des Andrangs wird die Eröffnung in diesem Jahr allerdings in das Clubhaus verlegt, das Konzert ist nahezu ausverkauft und beginnt um 19.30 Uhr.

Ganz und gar entspannt soll es am Samstag dann in der Jazzmangel in der Barfüßer Straße weitergehen. Hier verbinden „Ravenshope“ Jazz und Film, imposante Drohnenaufnahmen aus aller Welt treffen ab 20 Uhr auf Chillstep und Ambient Rock. „Das wir uns mit der Jazzmangel unseren eigenen, kleinen Konzertraum geschaffen haben hat sich als absolut richtiger Schritt erwiesen, sowohl die Künstler wie auch das Publikum haben Gefallen an den Konzerten in Wohnzimmeratmosphäre gefunden. Wir haben uns immer gewünscht das man nach den Konzerten noch ein bisschen bleiben und ins Gespräch kommen kann und das funktioniert.“, sagt Gonska. Wo es etwas hakt, sei der Nachwuchs. Gerne würde man mehr junge Leute in den eigenen Reihen sehen. „Neue Leute die sich einbringen und die Idee weiterführen wollen werden immer gerne begrüßt und aufgenommen und musikalisch sind wir so breit aufgestellt, das sich bei uns eigentlich fast jeder wiederfindet.“, so der Jazzclubchef.

Der „Jazzmangel“ bleibt man nach dem großen Rabazz treu, am 07 November ist hier das Trio „Walker/Lukas/Horn“ zu Gast und spielt mit Jazzguitar und Saxophon auf. Am 09. November begrüßt man Isabell Bodenseh und Band, das Konzert sollte ein weiterer Leckerbissen für Jazzfreunde werden, Bodenseh hat sich nämlich der eher selten in der freien Wildbahn anzutreffenden Bassquerflöte verschrieben.

Und was fehlt noch für ein ordentliches Jazzfest? Natürlich Günther Heinz und der „Free-Jazz“. Am 16.11. erklingt in der Jazzmangel wieder frei assoziierter Experimental-Jazz, der vom „Lautpoeten“ Jaap Blonk vokal unterlegt wird.

Karten für alle Konzerte abseits des „Rabazz“ gibt es beim Jazzclub selber via E-Mail an zappa1959@aol.com.
Angelo Glashagel