Im Eichsfeld

Polarlichter über Büttstedt

Sonntag
13.10.2024, 17:52 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Für die Nachtschwärmer unter uns bot sich am 10. Oktober ein wohl einmaliges Schauspiel. Der fast wolkenlose Himmel erstrahlte in nördlicher Richtung in einem sich immer verändernden Rot...

Polarlichter im Eichsfeld (Foto: J.Retzek) Polarlichter im Eichsfeld (Foto: J.Retzek)

Doch keine Panik; auch wurden dabei keine „Posaunen“ geblasen, wie in der Apokalypse beschrieben – nein, dieses Schauspiel hatte einen anderen Grund. Schuld war unsere Sonne, die geladene Teilchen ausgestoßen hatte und die dann mit ca. 300 bis 700 Kilometer pro Sekunde (oder auch noch schneller) als sogenannter „Sonnenwind“ auf die Atmosphäre unserer Erde traf.

Gut, dass unsere Erde einen Schutzschild hat, die Magnetosphäre, die diese Teilchen um unseren Planeten sozusagen ablenkt – dennoch kann es dabei möglich sein, dass es zu Störungen im Funkverkehr sowie zu Ausfällen innerhalb von elektronischen Komponenten kommt.

Treffen dann diese Teilchen (z. B. die Elektronen und Protonen) auf Sauerstoff- bzw. auf Stickstoffatome in unserer Atmosphäre, kommt es zu einer Reaktion und dadurch zu diesen schönen Leuchterscheinungen. Die Höhe in der diese Reaktionen stattfinden, bestimmt u. a. auch die Farbe dieser Nordlichter (ca. 100 bis 700 Kilometer oder auch höher über der Erdoberfläche) – wobei die Unterschiede von Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle ebenfalls verschiedene Reaktionen hervorrufen.
Joachim Retzek













Foto: Polarlichter (Aurora Borealis) über Büttstedt von Joachim Retzek.

Selbst Geräusche von Polarlichtern wurden mit hochsensiblen akustischen Messgeräten bereits nachgewiesen. Alle elf Jahre, immer dann wenn die Sonne die meisten Sonnenflecken hat, sind die Teilchenausstöße unseres Zentralsterns am größten und damit auch das Auftreten der Polarlichter mit ihren bis zu sechs Farbvarianten. Da der 11-jährige Sonnenzyklus seinen Höhepunkt 2025 haben soll, können wir im nächsten Jahr mit hoffentlich weiteren spektakulären Himmelserscheinungen rechnen. Doch es war schon recht erstaunlich, dass wir in Büttstedt (mit dem Breitengrad von ca. 51,2566 Grad) dieses Naturschauspiel erleben durften; denn Polarlichter sind meistens nur am Nord- bzw. auch am Südpol zu beobachten.
Es bleibt wirklich spannend und schön anzuschauen sind diese Nordlichter auf jeden Fall. Vielleicht haben wir wieder das Glück sie zu sehen, es bleibt auf jedem Fall spannend.
Ihr Joachim Retzek