Landkreis Mansfeld-Südharz

Internationale Unterstützung zum Schutz des Gipskarsts

Freitag
04.10.2024, 19:03 Uhr
Autor
nis
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Seitdem der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. eine Resolution zum Schutz des Gipskarstes im Südharz veröffentlich hat, trudeln Unterstützerschreiben aus der ganzen Welt ein. So schreibt Prof. Dr. John Gunn "Die Höhlen (im Südharz) sind von sehr hohem wissenschaftlichem Interesse und gehören zu den spektakulärsten, die ich je gesehen habe, nicht wegen der Tropfsteine oder riesiger Gänge, sondern wegen der morphologischen Vielfalt und der Ausbildung des Gesteins, in dem sie sich gebildet haben."...

Prof. Gunn war letztes Jahr vor Ort und hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Karst und Höhlen der Weltkommission für Schutzgebiete bereits Höhlen überall auf dem Globus besucht. Prof. Dr. Paolo Forti, Direktor des Italienischen Instituts für Speläologie, legt dar: "Ich habe... in den letzten vier Jahren... eine detaillierte bibliografische Untersuchung der 10 wichtigsten Sulfatkarstgebiete unseres Planeten durchgeführt. Natürlich gehörte das Evaporitkarstgebiet des Südharzes zu diesen Gebieten und meiner bescheidenen Meinung nach könnte es in Zukunft auch als neues Weltkulturerbe in Frage kommen." Prof. Forti hat maßgeblich zur Anerkennung des ersten UNESCO-Naturerbes im Gipskarst der italienischen Region Emilia-Romagna beigetragen.

Ebenso wie sein Kollege Jo De Waele, Professor für Geomorphologie und Speläologie an der Universität Bologna, der sogar meint: "Soweit ich weiß, ist dies das einzige Biosphärenreservat der Welt, das in Sulfat-(Gips-) Karst beheimatet ist! Angesichts dieser grundlegenden Informationen erscheint das Projekt, eine Reihe von Bohrlöchern in diesen Gipsgebieten zu bohren, unangebracht oder sogar verrückt, da dies der Beginn einer Bewertung ist, um mit dem Abbau und der Gewinnung von Gips in diesen Gebieten zu beginnen."



Prof. Dr. Nadja Zupan Hajna, die Präsidentin der Internationalen Union der Speläologie, schreibt unter anderem: „Der ökologische Wert dieser Region kann nicht wiederhergestellt werden, wenn sie erst einmal zerstört ist. Künftige Generationen werden nicht mehr die Möglichkeit haben, dieses Naturwunder zu studieren."

Dem ist nichts hinzuzufügen. Der VdHK fordert daher zusammen mit nationalen und internationalen Organisationen, Schutz muss Schutz bleiben. Gipskarst darf nicht länger geopfert werden. Kreislaufwirtschaft, Recycling und Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind Alternativen, die endlich in Betracht gezogen werden müssen.

Weitere Unterstützerschreiben und Informationen auf https://www.vdhk.de/schutzgebiete-und-geoparks