DAK-Sonderanalyse: Psychische Erkrankungen nehmen landesweit zu

Fehlzeiten in der Region steigen weiter an

Dienstag
01.10.2024, 09:51 Uhr
Autor
red
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Belastete junge Arbeitnehmerin (Foto: Gettyimages) Belastete junge Arbeitnehmerin (Foto: Gettyimages)
Der Krankenstand in der Region Nordhausen und Kyffhäuserkreis war im ersten Halbjahr 2024 höher als im Vorjahreszeitraum 2023. Er stieg von 7,1 auf 7,2 Prozent und lag somit über dem landesweiten Durchschnitt für Thüringen von 6,5 Prozent...

Von Januar bis Juni 2024 war jeder und jede Beschäftigte im Kyffhäuserkreis und Nordhäuser Landkreis durchschnittlich rund 14 Tage krankgeschrieben. Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse die Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigen in der Region ausgewertet. In der ersten Jahreshälfte kamen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt rund 1405 Ausfalltage, was im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Plus 8,6 Prozent bedeutet.

„Der weiterhin hohe Krankenstand in unserer Region ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, sagt Andrea Fischer, Leiterin der Servicezentren in Sondershausen und Nordhausen. „Wer die Gesundheit seiner Beschäftigten schützt, stärkt auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. Eine Antwort auf die Fehlzeiten könnte ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement sein.“

Drei Erkrankungsgruppen liegen vorn
Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen. Rang 1 belegten Krankheiten des Atmungssystems mit 280 Fehltagen je 100 Versicherte. Dahinter kamen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems mit 278 Fehltagen, gefolgt von psychischen Erkrankungen auf Rang 3 mit 151 Fehltagen je 100 Versicherte. Zum Vergleich: Landesweit verursachten psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Anpassungsstörungen, 160 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren acht Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum.

Sonderanalyse zum Gesundheitsrisiko Hitze
Laut DAK-Studie gibt es beim Krankenstand auch erste Auffälligkeiten in heißen Sommerwochen. Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES Institut in Berlin die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach sind in Thüringen 23 Prozent der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet. Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlen sich deutlich beeinträchtigt (23 beziehungsweise 41 Prozent). Insgesamt geben jedoch nur 1,0 Prozent der Beschäftigten an, wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben.

Die DAK-Gesundheit hat rund 130.000 Versicherte in Thüringen, davon rund 7000 im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis. Sie ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands und engagiert sich besonders im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM).