Dienstag
01.10.2024, 09:12 Uhr
Autor
red
Sicher denken die meisten beim Sporttreiben im Sportverein an Leistung und Wettkampf. Dieser Gedanke ist mitnichten negativ zu beurteilen. Denn Wettkampf hilft, sich bereits in jungen Jahren mit Erfolgen und Rückschlägen auseinanderzusetzen...
Doch Sport kann weitaus mehr als Wettkampf und praktisches Sporttreiben. Eine jugendpolitische Herausforderung macht auch vor den Sportvereinen nicht halt
Sie ist bereits in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. So heißt es in Artikel 12 Abs. 1 Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife.
Laut der UN-Kinderrechtskonvention haben demnach auch die Sportvereine die Pflicht, ihren Kindern und Jugendlichen eine Chance auf Mitbestimmung einzuräumen. In Bezug dazu sind die wichtigsten Qualitätsstandards zum einen Zeit, personelle Ressourcen und der (Sozial-) Raum. Es braucht Zeit, die Belange der jungen Menschen anzuhören, zu verstehen und ein daraus resultierendes Projekt umzusetzen. Auf der anderen Seite muss auf das Zeitempfinden der Kinder geachtet werden, denn diese wollen schnelle, zeitnahe Ergebnisse sehen. Es müssen personelle Ressourcen zur Verfügung stehen, seien es die jungen Menschen, als auch die beteiligten Haupt- und Ehrenamtlichen. Letztendlich ist es wichtig, dass Beteiligung immer in einem konkreten sozialen Raum stattfindet, wie im folgenden Beispiel dem Sportverein.
Ziele - Warum ist Kinder- und Jugendbeteiligung so wichtig?
Wenn Vorstellungen und Ansichten der Kinder ernst genommen werden und sie sich an demokratischen Prozessen beteiligen können, stärkt dies ihre Selbstwirksamkeit, ihr Demokratieempfinden und die Verbindung zum Sportverein. Zudem kann ein affektives Lernen entstehen, eine politische Bildung wird hierbei durch praktische Erfahrungen errungen. Die Chance ist hoch, dass Menschen, die sich in jungen Jahren im Sportverein engagieren, ebenfalls als Erwachsene wichtige Aufgaben, wie Vorstandsarbeiten übernehmen.
Der Kreissportbund Nordhausen hat sich in Zusammenarbeit mit dem VfB Werther 1920 der Kinder- und Jugendbeteiligung mit dem Projekt Faires Spielfeld angenommen. Im Zeitraum von April bis Juni dieses Jahres stand die Jugendarbeit, neben der praktischen Ausbildung, im Zeichen der Stärkung von Fairness und Toleranz am und auf dem Fußballplatz. Die beteiligten Kinder stellten in mehreren Treffen ihre eigenen Verhaltensregeln auf. Regeln nach denen sich Zuschauer und Sportler am und auf dem Spielfeldrand bei Jugendspielen zu halten haben. Diese wurden im Nachgang durch verschiedene Medien öffentlichkeitswirksam dargestellt. So wurden beispielsweise Schilder oder eine Bandenwerbung gestaltet.
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogrammes Demokratie leben! durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie des Thüringer Landesprogrammes für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit Denk bunt des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport gefördert.
Viktor Vollmer, Sportjugendkoordinator im KSB