Arbeitsmarkt aktuell

Beschäftigungsrückgang im ersten Quartal

Freitag
27.09.2024, 15:00 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Die Arbeitslosigkeit im September sinkt saisontypisch nach Antritt der Ausbildungsverhältnisse. Aber der Effekt ist in diesem Jahr geringer als in der Vergangenheit. Grund dafür ist die konjunkturelle Entwicklung. Neben der Konjunktur wirkt aber auch die Demografie am regionalen Arbeitsmarkt, so die Einschätzung der Agentur für Arbeit...

Arbeitsmarkt im September (Foto: Agentur für Arbeit Thüringen Nord) Arbeitsmarkt im September (Foto: Agentur für Arbeit Thüringen Nord)


"Das Ausscheiden erfahrener Mitarbeitender stellt Betriebe zunehmend vor Schwierigkeiten. Deshalb werden auch in dieser herausfordernden Zeit Fachkräfte dringend gesucht“, stellt Ramona Hummitzsch, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Thüringen Nord, gegenüber.

Im ersten Quartal diesen Jahres verzeichnete die Region Nordthüringen einen deutlichen Beschäftigungsrückgang. Vor allem das verarbeitende Gewerbe und die Baubranche sind davon betroffen. Dem gegenüber standen im September mehr als 2.500 zu besetzende Stellen, jede vierte davon ebenfalls im verarbeitenden Gewerbe. Gut qualifizierte Arbeitskräfte haben auch in der angespannten Situation realistische Chancen, schnell eine neue Beschäftigung zu finden. Damit Menschen nicht erst arbeitslos werden müssen, unterstützt die Arbeitsagentur Betriebe mit der Förderung beruflicher Weiterbildung. Für die Qualifizierung Beschäftigter können ein Zuschuss zum Arbeitsentgelt gewährt werden und die Übernahme von Lehrgangskosten erfolgen. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Thüringen Nord bietet eine auf den Betrieb abgestimmte Beratung. Über www.arbeitsagentur.de/vor-ort/thueringen-nord/unternehmen erhalten interessierte Unternehmen Informationen zur telefonischen oder digitalen Kontaktaufnahme. Weitere Informationen zur Weiterbildung Beschäftigter sind unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-von-weiterbildung veröffentlicht.
 
Beschäftigungsrückgang im ersten Quartal 2024
Im März 2024 waren in Nordthüringen 118.507 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das entspricht einem Beschäftigungsrückgang im Agenturbezirk um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Branchen mit den größten Einbußen sind das verarbeitende Gewerbe (- 754), das Baugewerbe (- 292) und der Bereich Verkehr und Lagerei (- 182). Beschäftigungswachstum zeigt sich in den Bereichen Heime und Sozialwesen (+ 319), Erziehung und Unterricht (+ 155) und im Gastgewerbe (+ 132).

Am stärksten betroffen vom Beschäftigungsrückgang war weiterhin das Eichsfeld. Der Unstrut-Hainich-Kreis hingegen konnte erneut positive Bilanz ziehen. Im Landkreis Nordhausen und in dem Kyffhäuserkreis sank das Beschäftigungsniveau leicht.
 
Arbeitslosigkeit sinkt saisontypisch nach Ausbildungsstart
Die Arbeitslosigkeit in Nordthüringen sank im September 2024 um 1,5 Prozent auf 12.378 Personen. Damit lag sie 1,6 Prozent über dem Wert des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote entsprach mit 6,7 Prozent dem Vorjahresniveau.

Vor allem in der Jugendarbeitslosigkeit zeigte sich im September der saisontypische Effekt nach dem Ausbildungsstart. Mit insgesamt 396 Personen unter zwanzig Jahren waren zwölf Prozent weniger junge Menschen arbeitslos als im August. Das entspricht in etwa dem Vorjahreswert. Auch die Zahl arbeitsloser Ausländer konnte weiterhin gesenkt werden. Im September 2024 waren 2,2 Prozent weniger Männer und Frauen mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft arbeitslos als im August. Insgesamt waren 2.613 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im September 2023 waren es noch 5,4 Prozent mehr als dieses Jahr.
Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen unter den Jugendlichen stieg im Eichsfeld die Gesamtarbeitslosigkeit zu August um 1,6 Prozent an.

Die positivste Entwicklung zeigte sich für September im Unstrut-Hainich-Kreis. Hier waren drei Prozent weniger Personen arbeitslos als im Vormonat. Außer im Kyffhäuserkreis ist die Arbeitslosigkeit in allen Landkreisen höher als im September vergangenen Jahres. Mit 4,5 Prozent bleibt das Eichsfeld der Landkreis mit der niedrigsten Arbeitslosenquote.
Im September wurden 325 neue Stellen an die Arbeitsagentur gemeldet. Seit Jahresbeginn gingen elf Prozent weniger Stellenmeldungen ein als vergangenes Jahr. Insgesamt waren 2.531 freie Arbeitsstellen registriert, fast zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
 
Landkreis Nordhausen
In Nordhausen arbeiteten im März 29.252 Frauen und Männer in versicherungspflichtigen Jobs, 95 weniger als im Vorjahresmonat (- 0,3 Prozent). Die günstigsten Beschäftigungsentwicklungen zeigten sich in den Bereichen Erziehung und Unterricht (+ 200) und im Gastgewerbe (+ 72).

5.387 Männer und Frauen waren im September 2024 im Landkreis Nordhausen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Vorjahresmonat um 1,1 Prozent an. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,1 Prozent und damit geringfügig über dem Vorjahresniveau. Im August betrug sie noch 8,2 Prozent.

119 Jugendliche unter zwanzig Jahren waren arbeitslos gemeldet, 12 weniger als im August (- 9,2 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Ausländer sank seit August um 4,6 Prozent auf 843 Personen. Sie liegt damit fünf Prozent unter dem Vorjahreswert.

Landkreis Eichsfeld
Insgesamt arbeiteten im März 35.786 Frauen und Männer versicherungspflichtig im Eichsfeld. Damit gingen 1.144 weniger Menschen einer versicherungspflichtigen Beschäftigung im Landkreis nach als noch ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Beschäftigungsrückgang um 3,1 Prozent. Vom Beschäftigungsrückgang sind nahezu alle Branchen betroffen. Am stärksten zeigt er sich im verarbeitenden Gewerbe (- 427), in der Arbeitnehmerüberlassung (-260) aber auch im Bereich Erziehung und Unterricht (-232).

2.543 Männer und Frauen waren im September 2024 im Eichsfeld arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Vorjahresmonat um 8,8 Prozent an. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,5 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Im August betrug sie noch 4,4 Prozent.

84 Jugendliche unter zwanzig Jahren waren arbeitslos gemeldet, sechs weniger als im August (- 6,7 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Ausländer stieg seit August um 6,7 Prozent auf 572 Personen. Sie liegt damit dennoch fünf Prozent unter dem Vorjahreswert.
 
Unstrut-Hainich-Kreis
Mit 34.490 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs die Beschäftigung im Unstrut-Hainich-Kreis um 525 Personen, ein Plus um 1,5 Prozent im Vergleich zu März 2023. Einen hohen Anteil an der positiven Beschäftigungsentwicklung haben die Wirtschaftsbereiche Arbeitnehmerüberlassung (+ 305), Heime und Sozialwesen (+ 298) und Erziehung und Unterricht (+ 159).

3.565 Männer und Frauen waren im September 2024 im Unstrut-Hainich-Kreis arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit sank zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,2 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkt über dem Vorjahresniveau. Im August betrug sie noch 7,4 Prozent.

116 Jugendliche unter zwanzig Jahren waren arbeitslos gemeldet, 27 weniger als im August (- 18,9 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Ausländer konnte zu August um sechs Prozent auf 735 Personen gesenkt werden. Sie liegt damit 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert.
 
Kyffhäuserkreis
Der Beschäftigungsrückgang im Kyffhäuserkreis betrug 0,6 Prozent. Mit 18.979 Personen waren dort im März 120 weniger sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Jahr zuvor. Besonders betroffen sind das verarbeitende Gewerbe (- 82) und das Baugewerbe (- 49). Die günstigsten Beschäftigungsentwicklungen zeigten sich in den Bereichen Heime und Sozialwesen (+ 59) und Erziehung und Unterricht (+ 28).
2.908 Männer und Frauen waren im September 2024 im Kyffhäuserkreis arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit sank zum Vorjahresmonat um 2,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei acht Prozent und damit 0,2 Prozentpunkt unter dem Vorjahresniveau. Im August betrug sie noch 8,2 Prozent.

77 Jugendliche unter zwanzig Jahren waren arbeitslos gemeldet, neun weniger als im August (- 10,5 Prozent). Die Zahl arbeitsloser Ausländer konnte zu August um 1,3 Prozent auf 463 Personen gesenkt werden. Sie liegt damit 20,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Die ausführliche Statistik findet sich .