Baden für Vierbeiner

Auf den Hund gekommen

Freitag
20.09.2024, 13:30 Uhr
Autor
red
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Seit bald anderthalb Jahren hat das Salzabad keine Besucher mehr gesehen. Das änderte sich gestern, allerdings waren es nicht Menschen, die baden durften…

Für Vierbeiner gab es gestern im Salzabad jede Menge Wasserspaß (Foto: agl) Für Vierbeiner gab es gestern im Salzabad jede Menge Wasserspaß (Foto: agl)


Das alte Salzaquellbad öffnete gestern seine Pforten zum ersten „Hundebaden“. Nachdem das Bad von Amts wegen vor anderthalb Jahren für den regulären Besucherverkehr geschlossen werden musste, war auf dem Grün und im Becken gestern wieder einiges los. Herrchen und Frauchen durften selber nicht weiter als bis zu den Knien ins Wasser gehen, die Hunde hatten aber freien Lauf.

Mit von der Partie waren auch das Nordhäuser Tierheim um für die Verpflegung der Zweibeiner zu sorgen und die Hundeschule „Wolfakademie“ aus der Nachbarschaft am Schurzfell, die ein paar „Trockenübungen“ aufgebaut hatte. Nicht jeder Hund ist wasseraffin, erzählte Hundetrainer Patrick, aber zum spielen stattet man bei der Hundeschule der nahen Zorge gerne einen Besuch ab. Im Freibad hatten die Tiere gestern auch genug Platz, um sich aus dem Weg zu gehen, wenn man sich einmal nicht riechen kann. Als Besitzer müsse man aber trotzdem gut auf die Körpersprache achten.

Querelen zwischen den Vierbeinern gab es am und ums Becken erst einmal keine, die Tiere hatten sichtlich Freude am Wasser. Ehe das auch Mensch wieder genießen kann, wird aber noch einige Zeit vergehen. Das Salzaquellbad ist zwar geschlossen, aber nicht aufgegeben. Man ist noch da, auch um daran zu erinnern, wurde die gestrige Aktion ins Leben gerufen. Es gibt ambitionierte Sanierungspläne für das traditionsreiche Bad, aber ehe die umgesetzt werden können, wird noch viel Wasser die Salza hinab fließen.

„Wenn es nach uns geht und alles so klappt wie wir uns das wünschen, dann würden wir 2027 wieder aufmachen“, sagt Christin Ivanov vom Badehaus. Demnächst erwartet man Besuch vom Denkmalschutz, Kassenhäuschen, Umkleide und Liegewiese könnten unter den Schutzstatus fallen, das muss vor Ort geprüft werden. Sollten die Denkmalschützer bedenken anmelden, würde sich das auf die derzeitigen Umbaupläne auswirken. Das Becken, auf dem das Hauptaugenmerk liegen müsste, wäre davon aber nach aktuellem Stand nicht betroffen. Fördermittelanträge habe man gestellt, sagt Ivanov, wie es nun weiter gehe liegt am Freistaat und in letzter Instanz am Nordhäuser Stadtrat.
Angelo Glashagel