Loh-Orchester lädt zum 1. Sinfoniekonzert

Schubert, Rota, Bruckner

Dienstag
17.09.2024, 13:51 Uhr
Autor
red
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Ende des Montags startet die Konzertsaison des Loh-Orchesters Sonderhausen mit dem 1. Sinfoniekonzert im Haus der Kunst Sondershausen und im Theater Nordhausen. Auf dem Programm stehen Franz Schuberts Sinfonie h-Moll, die »Unvollendete«, das 1. Konzert für Violoncello und Orchester von Nino Rota und Anton Bruckners 1. Sinfonie c-Moll op. 101...

Am Dirigentenpult des Loh-Orchesters steht an den beiden Abenden Generalmusikdirektor Pavel Baleff. Im Violoncello-Konzert von Nino Rota übernimmt der Solocellist des Loh-Orchesters, Sebastian Hennemann, den Solopart.

Schuberts h-Moll-Sinfonie hat nur zwei Sätze, und daraufhin zielt der Beiname »Unvollendete«. Zur damaligen Zeit hatten Sinfonien zumeist vier Sätze, wie auch die anderen Sinfonien von Schubert. Viele Geschichten ranken sich um Franz Schuberts »Unvollendete« mit verschiedenen Hypothesen, warum diese Sinfonie nicht vollendet wurde oder ob sie gar vielleicht doch als vollendet angesehen werden sollte. Wie dem auch sei, vieles an dieser Sinfonie ist rätselhaft. Kaum eine seiner Sinfonien übt eine ähnliche Faszination aus und erlangte mehr Berühmtheit als die »Unvollendete«.

Schon die Wahl der Tonart ist ungewöhnlich. Kein großer Komponist vor Schubert hat eine Sinfonie in h-Moll geschrieben, es ist die »schwarze Tonart« und in Werken von Schubert, wie z. B. der »Winterreise«, steht der Ton h für den Tod. Die »Unvollendete« ist eine ziemlich düstere Sinfonie mit Anflügen von Wahnsinn, aber auch ein Werk der Kontraste, denn plötzlich gibt es Walzerseligkeit und träumerische Idylle, Fortissimo steht Pianissimo gegenüber und katastrophischen Einbrüchen folgt unbeschwerte Leichtigkeit. Viele empfinden diese Sinfonie als das Schönste, was Schubert der Musikwelt geschenkt hat.

Filmmusikliebhaber lässt der Name Nino Rota das Herz höherschlagen. Seine Zusammenarbeit mit Federico Fellini ist vielleicht am präsentesten, wenngleich Rota mit vielen bedeutenden Regisseuren, darunter Luchino Visconti und Franco Zeffirelli zusammengearbeitet hat. Weniger bekannt ist, dass Nino Rota Opern, Ballette, Chor- und Kammermusik komponiert hat, auch seine Orchesterkompositionen sind selten auf Konzertprogrammen zu finden. Umso erfreulicher, dass dieses wunderbare Cellokonzert auf dem Programm des 1. Sinfoniekonzertes steht. Sebastian Hennemann, Solocellist des Loh-Orchesters, wird es als Solist interpretieren.

Zum 200. Mal jährte sich dieses Jahr der Geburtstag des großen Sinfonikers Anton Bruckner. Ein Grund mehr für GMD Pavel Baleff, dessen 1. Sinfonie ins Programm zu nehmen. Anton Bruckners Klangsprache ist unverwechselbar, von großer empfindsamer Tiefe, einfach überwältigend. Seine 1. Sinfonie schrieb er in Linz, wo er Domorganist war. Die erste Aufführung, die Bruckner 1868 in Linz dirigierte, fand wenig Beachtung, das Konzert war einfach schlecht besucht. Doch die Erste lag ihm am Herzen, und so holte er sie 25 Jahre später hervor, und die überarbeitete Fassung erklang 1891 anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an der Wiener Universität. Im 1. Sinfoniekonzert wird die Linzer Fassung zu Gehör gebracht.

Termine und Programm
28. September, 18:00 Uhr, Haus der Kunst, Sondershausen

29. September, 18:00 Uhr, Theater Nordhausen, Theater im Anbau

1. Sinfoniekonzert
Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonie h-Moll, D 759, »Die Unvollendete«

Nino Rota (1911-1979)
1. Konzert für Violoncello und Orchester

Anton Bruckner (1824-1896)
1. Sinfonie c-Moll op. 101 (Linzer Fassung)

Musikalische Leitung: Pavel Baleff
Violoncello: Sebastian Hennemann
Loh-Orchester Sondershausen