Wegweisende Kooperation zwischen IHK und Landkreis

Zuwanderung im Unstrut-Hainich-Kreis neu gedacht

Donnerstag
12.09.2024, 15:00 Uhr
Autor
red
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Um die regionale Wirtschaft bei der Rekrutierung von ausländischem Personal zu unterstützen, schließen die Industrie- und Handelskammer Erfurt (IHK) und das Landratsamt Unstrut-Hainich-Kreis eine Vereinbarung...

Landrat Thomas Ahke und Dr. Cornelia Haase-Lerch (Foto: Landratsamt Unstrut-Hainich) Landrat Thomas Ahke und Dr. Cornelia Haase-Lerch (Foto: Landratsamt Unstrut-Hainich)

Heute unterzeichneten Landrat Thomas Ahke und Hauptgeschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch den Kontrakt, der darauf abzielt, den Fachkräfteeinwanderungsprozess transparenter und effizienter für die Arbeitgeber und Migranten zu gestalten.

Für die Unternehmen ist die Beschäftigung von Zuwanderern häufig zeitaufwändig und bürokratisch. Sie benötigen vor und während des Rekrutierungsprozesses von Fachkräften aus Drittstaaten eine umfangreiche Beratung. Hier setzt die Kooperation von IHK und Landratsamt an. Durch enge Abstimmung zwischen dem „IHK-Service Internationale Fach- und Arbeitskräfte“ und der Ausländerbehörde in Mühlhausen werden die Arbeitgeber und ihre Bewerber zu den administrativen und rechtlichen Aspekten zunächst aufgeklärt. So gelingt es, die aufenthaltsrechtlichen Verwaltungsverfahren zu verkürzen. Zudem zielt die Partnerschaft darauf ab, den Einwanderungsprozess transparenter und somit planbarer für die Unternehmen zu gestalten. Durch die Erstberatung und Vorprüfung der Unterlagen durch die IHK Erfurt soll erreicht werden, dass Anträge vollständig eingereicht und Konfliktfälle reduziert werden.

„Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet der Wirtschaft neue Möglichkeiten, Bewerber aus dem Ausland zu akquirieren. Eine interessante Option ist das sogenannte „Beschleunigte Fachkräfteverfahren“, das immer häufiger beantragt wird“, so Landrat Thomas Ahke. „Daher fokussieren wir unsere Zusammenarbeit auf dieses Verfahren, unterstützen die Betriebe aber auch weiterhin zu allen anderen Bestimmungen des Aufenthaltsgesetztes. Wir werden für die Firmen die Anlaufstellen minimieren und gleichzeitig die Erreichbarkeit unserer beiden Häuser erhöhen, indem wir einmal im Monat einen gemeinsamen Beratungstag im Landratsamt anbieten. Der erste Sprechtag findet am 18. September ab 9 Uhr statt.“
Die Kooperation, welche noch mit dem vorherigen Landrat, Harald Zanker, initiiert wurde, soll den Prozess optimieren und zu einem rechtssicheren Ergebnis führen, wovon die rekrutierenden Unternehmen und die migrierenden Fachkräfte profitieren. Die Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt, Dr. Cornelia Haase-Lerch, freut sich gleichermaßen darüber, und ist überzeugt, dass die Synergie zwischen Verwaltung und IHK maßgeblich zur Fachkräftesicherung beiträgt. „Jedoch ist uns bewusst, dass Zuwanderung nur gelingt, wenn wir es ganzheitlich denken. Auch die für Anerkennung von Berufsabschlüssen und Visaerteilung zuständigen Stellen stehen in der Pflicht, die Verfahren zu verbessern. Zudem brauchen wir für die Neubürger Wohnraum und eine weltoffene Willkommenskultur der Gesellschaft“, so Dr. Cornelia Haase-Lerch.

Landratsamt und IHK Erfurt möchten mit ihrer Zusammenarbeit sicherstellen, dass die eingewanderten Fachkräfte erfolgreich in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft integriert werden und die Region als lebenswert anerkennen. Daher ermöglichen sie den Arbeitgebern nicht nur individuelle Unterstützung während des Rekrutierungsprozesses, sondern bieten auch im Rahmen von Veranstaltungen Informationen zu rechtlichen Rahmenbedingungen, Tipps zum Onboarding sowie Praxisbeispiele für eine nachhaltige Integration an.