Tag des offenen Denkmals

SWG öffnet Fenster in die Vergangenheit

Donnerstag
05.09.2024, 10:48 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zum Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag bietet die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) wieder Einblicke in zwei ganz besondere Objekte in Nordhausen...

„Gemeinsam mit der Gästeführergilde öffnen wir den Splitterschutzgraben in der Barfüßerstraße und Nordhausens ältestes Haus mit Bohlenstube in der Domstraße 12“, kündigt SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan in einer Pressemitteilung an.

Der etwa 50 Meter lange Luftschutzbunker wurde von Mitte 1943 bis Anfang 1944 in der Barfüßerstraße errichtet und bot im Zweiten Weltkrieg rund 200 Nordhäusern Schutz vor umherfliegenden Bombensplittern. Der Splitterschutzgraben wurde vor einiger Zeit zufällig entdeckt. Da das Grundstück am Spendekirchhof der SWG gehört, ist sie für das Gelände zuständig.

Deshalb ließ die Wohnungsbaugesellschaft den Splitterschutzgraben, der nach dem Krieg auf Befehl der Russen nur halbherzig über drei Löcher in der Decke verfüllt worden war, wieder freilegen und die Löcher wieder mit Beton verschließen.

Die Anlage ist heute ein Bodendenkmal und laut Gästeführergilde-Chef Michael Garke einzigartig in Thüringen, weil so gut erhalten.

Blick in die alte Bohlenstube (Foto: SWG) Blick in die alte Bohlenstube (Foto: SWG)


In Sichtweite steht das Haus Domstraße 12 – das älteste Haus in Nordhausen. Der mittlere Gebäudeteil stammt aus dem Jahr 1303 und ist damit sogar eines der ältesten Objekte in ganz Thüringen. Der südliche Gebäudeteil ist auf das Jahr 1327 datiert, mit einem geschätzten Baujahr von 1565 ist das Gebäude mit Bohlenstube der jüngste Teil der Drei-Häuser-Reihe.
Beide Objekte sind sonst nur im Rahmen einer Stadtführung zu besichtigen.

Bohlenstube, Domstr. 12, 10.00 – 14.00 Uhr
Splitterschutzgraben, Barfüßerstraße gegenüber der Gaststätte „Zum Socken“, 10.00 – 15.00 Uhr