ES GESCHAH AM 22. AUGUST GEGEN 5 UHR:

Sensation auf der Weide

Sonnabend
31.08.2024, 08:00 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Appenrode. Für die Familie Scheffel wird der 22. August 2024 in den Annalen ihres Bio-Bauernhofes einen bleibenden Platz einnehmen. Was da gegen 5 Uhr auf einer Weide zur Welt kam, war eine Sensation. Als sie Andy Scheffel gegen 7.30 Uhr entdeckte, traute er seinen Augen nicht...

Flo, die Mutterkuh mit ihren Drillingen im saftigen Grün (Foto: privat) Flo, die Mutterkuh mit ihren Drillingen im saftigen Grün (Foto: privat)
Drei Kälber lagen vor ihm im Gras. Putzmunter. Völlig verblüfft stand der junge Mann da, weiß er doch um diese absolute Seltenheit: Unter 500000 Kühen erfolgt so eine Drillingsgeburt nur einmal.

Da die Familie bei den Kühen keine Trächtigkeitsuntersuchung machen lässt, war es für alle eine unglaubliche Überraschung. Mutter Flo, eine Simmental Fleckvie Kuh, habe sich liebevoll ihrer Kinder angenommen, die zwei Jungen Dino und Dante und das Mädchen Frauke gleich saugen lassen. Floh erblickte am 7. Mai 2020 das Licht der Welt und kalbte nun das dritte Mal. Vater der Drillinge ist Deckbulle Diago.

Familie Scheffel bewirtschaftet einen Bio-zertifizierten Bauernhof im Nebenerwerb. Zum Hof gehören 70 Hektar Grünland (Eigenland und Pacht), 35 Kühe der Rasse Fleckvieh-Simmental und Kreuzungen plus Nachwuchs, 35 Kälber und zwei Deckbullen. Fleißige Hände packen zu: Vera Scheffel, ihr Mann Rolf (Nutzfahrzeugmeister) und die Söhne Andy und Pascal, unterstützt von ihren Familien.

Vera Scheffel ist überglücklich, dass Mutterkuh Flo und deren drei "Kinder" wohl auf sind (Foto: privat) Vera Scheffel ist überglücklich, dass Mutterkuh Flo und deren drei "Kinder" wohl auf sind (Foto: privat)
Landwirtschaft wurde in der Familie schon immer betrieben, wobei der Hauptfokus schon immer in der Mutterkuhhaltung lag, sagt Vera Scheffel im Gespräch mit der nnz. Nachdem Vater Otto Bleßmann im Januar 2004 aus gesundheits- und alterstechnischen Gründen aufhörte, starteten die Scheffels im April 2004 - anfangs mit fünf zugekauften Kühen und fünf Hektar Wiese - den Betrieb neu. Seitdem hält man im schönen Steinmühlental zu Appenrode Fleckviehkreuzungskühe und seit Mitte 2022 Fleckviehkühe in Reinzucht.

2008 entschied die Familie Scheffel, den Betrieb von konventionell in die ökologische Bewirtschaftung umzustrukturieren. Was für das Tierwohl, den Wiesen und Weiden besser sei, jedoch wirtschaftlich keine relevante Rolle spiele. Die Mütterkuhhaltung, betont die Chefin, werde bei ihnen immer eine große Rolle spielen.

Tag für Tag sind alle Familienmitglieder mit Leidenschaft und Herzblut am Werk. Der Rindermarkt sei in den letzten Jahren relativ gut und stabil. Weshalb sich die Rinderhaltung schon lohne.
Kurt Frank