Wahlkampf 2024

Die Menschen müssen besser leben können

Donnerstag
29.08.2024, 09:01 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Patrick Börsch möchte für Nordhausen in den Thüringer Landtag einziehen. Seine Maßgabe: wer dem Land und der Region helfen will, der muss dafür sorgen, dass der Alltag leichter wird - für Kommunen, Vereine und die Bürgerschaft...

Der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, besteht aus Menschen. Menschen die sich für ihr Umfeld einbringen, am Arbeitsplatz, im Verein, im Ehrenamt oder im Privaten. Und dieser Kitt bröckelt zusehends.

Börsch ist Geschäftsführer des Kreissportbundes in Nordhausen und hat über die Arbeit viel Kontakt mit den Sportvereinen der Region und den Menschen, die sich hier engagieren. „Das Ehrenamt ist in den letzten Jahren zum zentralen Thema geworden, wir haben alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, um das Engagement in unseren Vereinen wieder auf ein Maß zu bringen, das zukunftsfest ist. Nun redet man in der Politik nur allzu gerne über die Bedeutung und Anerkennung, die das Ehrenamt hat und haben sollte, ich denke aber, dass unsere Analyse da noch tiefer gehen muss. Ein paar Worte hier und eine schöne Feier da reichen nicht.“, sagt Börsch. Das Problem seien nicht fehlende Menschen, die sich für ihre Vereine, für ihre Mitmenschen, Kinder und Enkel einbringen wollen. Was den Leuten fehlt, seien die Kraft und die Zeit, sich solchen Aufgaben zu stellen. Dies sei ein Grundproblem, dass nicht bei den Vereinen aufhöre und eines, dass man im Landtag lösen könne.

Den Alltag einfacher machen, das muss die Devise für die nächsten Jahre sein, meint Börsch. „Wir müssen denen, die sich für die Gesellschaft einsetzen, Last von der Schulter nehmen. Das heißt konkret: vereinfachte Verfahren, vertretbare Bürokratie und mehr Geld für die Kommunen. Wenn eine Gemeinde finanziell in der Lage ist, eine Sportstätte auf Vordermann zu bringen, dann macht das den Vereinen das Leben leichter. Wenn man sich in der Verwaltung dazu Fördermittel einwerben kann, ohne dafür ein halbes Dutzend Fachleute beschäftigen zu müssen, dann macht das dass Leben leichter. Wenn der Ehrenamtler nach Feierabend nur eine Seite statt zwanzig ausfüllen muss, um ein wenig Unterstützung zu erhalten, dann macht das dass Leben leichter. Das muss der Ansatz in allen Anliegen sein: dem Bürger das Leben erleichtern damit Zeit und Kraft bleibt, das zu tun, was uns neben dem Arbeitsalltag Freude und die Gesellschaft zueinander und voran bringt.“

Um zu wissen, wo die Hürden stehen, wo die Last auf die Gemeinschaft drückt, müsse man den Kontakt zu den Menschen halten. „Die Region braucht Vertreter, die sich nach der Wahl nicht nach Erfurt verabschieden und sich dann erst zum nächsten Wahltermin wieder blicken lassen. Ich bin in Nordhausen tief verwurzelt und das wird und muss so bleiben, gerade auch wenn ich gewählt werden sollte.“, sagt Börsch.

Mehrmals monatlich, verspricht der Kandidat, wolle er den direkten Kontakt mit Vereinen, Institutionen, Unternehmen, Gemeinden oder auch einfach Straßenzügen suchen. „Wir müssen wieder enger zusammenrücken und mehr miteinander reden. Ich würde als Abgeordneter deswegen ein Budget einrichten, aus dem wir ein bis zwei mal im Monat eine kleine Runde finanzieren können, bei der man ins Gespräch kommen kann. Das kann eine Zusammenkunft bei der freiwilligen Feuerwehr, auf dem Sportplatz oder auch ein kleines Straßenfest sein, so wie sie früher gefeiert wurden.“, erklärt Börsch. „Für unsere Jugend würde ich aus dem Abgeordnetenbudget zwei bis drei kostenlose Veranstaltungen im Jahr unterstützen, um auch regelmäßig das Ohr an der Zukunft der Region zu haben. Der demographische Wandel ist ein riesengroßes Thema.

Zuhören sei aber nur eine Seite der Medaille, wer etwas verändern will, der muss auch aktiv Einfluss nehmen. „Das geht am besten, wenn man Strukturen hat, auf die man zurückgreifen kann, auch deswegen trete ich als Parteiloser über das Direktmandat für die SPD an. Ich stehe auf keiner Liste. Mein Weg führt nur über die Erststimme der Nordhäuser in den Landtag. Es kommt allein auf unsere Wähler an, ich trete zuallererst für die Region an, nicht primär für eine Partei. Ich teile nicht alle Ansichten der Sozialdemokraten, aber in der Gemengelage, die wir heute haben, stehen sie mir politisch am nächsten. Und man hat hier das Personal und die Erfahrung, um in Erfurt etwas in Bewegung zu bringen und damit meine ich gar nicht unbedingt ein großes, politisches Programm. Nehmen wir die Diskussion um die B4-Baustelle im letzten Jahr. Da wurde von Amts wegen lange abgewiegelt und erst nachdem es Druck von allen Seiten gab, hat man eingelenkt und Lösungen gefunden, die die Situation etwas besser gemacht haben. Ich finde, an genau solchen Punkten muss man als Abgeordneter dabei sein, das Telefon in die Hand nehmen, die Leute finden, die zuständig sind und zügig auf Lösungen hinarbeiten, nicht erst Wochen und Monate später. Aber um das effektiv tun zu können, braucht man Strukturen, auf die man sich verlassen kann, Kontakte und „Vitamin B“ das man nutzen kann und das hat man als Einzelkämpfer nicht.“, sagt Börsch.

Er trete dafür an, seinen Mitmenschen und seiner Heimat zu helfen, wo es nur geht. Dafür brauche es Vertrauen, dass man sich erarbeiten müsse, mit einem Gespräch nach dem anderen, immer wieder. Nicht per Text oder per Brief, sondern direkt mit dem Telefonhörer in der Hand oder von Angesicht zu Angesicht. „Wenn wir wieder mehr miteinander reden und gemeinsam nach Lösungen suchen, statt auf Zuständigkeiten zu pochen, dann kommen wir vorwärts, dann wird das Leben für uns alle wieder leichter und es bleibt mehr Zeit und mehr Kraft, sich für unsere Mitmenschen, für Freunde, Familie und Nachbarn einzusetzen und den Kitt der Gesellschaft wieder zu festigen“, sagt Börsch.