Gerode

900 Jahre Kloster, 
30 Jahre Weg der Mitte

Freitag
23.08.2024, 10:53 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das ehemalige Benediktinerkloster Gerode – das älteste Kloster im Eichsfeld – feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: 900 Jahre Kloster Gerode - urkundliche Ersterwähnung anno 1124 - und 30 Jahre WEG DER MITTE – Daya Mullins Stiftung für ganzheitliche Gesundheit, Bildung, und Soziales im Kloster Gerode…

Aus diesem Anlass fand am Sonntag, 18.8., in der großen Klosterhalle eine Jubiläumsveran- staltung mit mehr als 400 Gästen aus Politik und Wirtschaft, Vertretern der Kirche sowie langjährigen Studierenden, TeilnehmerInnen, Gästen, internationalen GastdozentInnen und den Mitarbeiterteams statt. Anwesend waren unter anderem der Landrat a.D. Dr. Werner Henning, die Landrätin Dr. Marion Frant, der Bundestagsabgeordnete für das Eichsfeld Manfred Grund, die Landtagsabgeordnete Christina Tasch, der Bürgermeister von Duderstadt Thorsten Feike und der jahrzehntelange Bürgermeister der Gemeinde Sonnenstein a.D. Peter Trappe.

Zu Beginn der Festveranstaltung wurden Glück- und Segenswünsche verlesen, u. a. von Ver- tretern des Benediktinerordens aus dem Vatikan und dem Kloster Montecassino. Es folgten Grußworte von Peter Trappe, Dr. Werner Henning und Manfred Grund, die der
WEG DER MITTE Stiftung seit Jahrzehnten verbunden sind ebenso wie ein Grußwort des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow.

900 Jahre Kloster Gerode (Foto: Weg der Mitte - Stiftung) 900 Jahre Kloster Gerode (Foto: Weg der Mitte - Stiftung)


Der Festvortrag des Historikers Dr. Torsten Müller „900 Jahre Kloster Gerode – Zentrum der Zivilisation 1124 - 2024“ stellte in lebendiger Weise die prägenden Einflüsse der Benedikti- ner in ganz Europa dar im geistigen und sozialen Bereich, für Bildung und Kultur, Medizin, Landwirtschaft, Viehzucht, Handwerk, Handel und Finanzen. Als „Kloster der neuen Zeit“ wirkt die WEG DER MITTE-Stiftung heute ebenfalls als Vorreiter für ganzheitliche Gesundheit, Bildung, Soziales, Kultur und Frieden und erreicht Menschen aus der Region, aus ganz Europa und darüber hinaus in Kooperation u.a. mit Universitäten, Kliniken und Gesundheitsverbänden.

Lebendig wurde die benediktinische Vergangenheit außerdem durch gregorianische Gesänge aus der mittelalterlichen Liturgie des Klosters Gerode, die vom Dommusikdirektor Thomas Viezens in die heutige Notation übertragen worden waren und unter seiner Leitung von der Schola Gregoriana Hildesheim vorgetragen wurden.

Höhepunkt der Veranstaltung war der Festvortrag der Gründerin und Stiftungspräsidentin des WEG DER MITTE Berlin, Kloster Gerode und Göttingen, Dr. Daya Mullins. Sie sprach u. a. über die Bedeutung von Zeitfenstern: Anfang des 12. Jahrhunderts war es das Zusammentreffen Hildegard von Bingens mit Richardis von Stade, das zur Stiftung von Kloster Gerode führte. 1994 ergab sich für WEG DER MITTE nach der Wiedervereinigung die einmalige Möglichkeit, Kloster Gerode zu erwerben, um das seit 1977 in Berlin bestehende gemein- nützige Wirken zu erweitern.

Dr. Mullins betonte, dass die Revitalisierung von Klosterkirche und Klosterhalle eine Herzensangelegenheit sei. Es gehe darum, dieses kostbare denkmalge- schützte Kulturerbe zu bewahren und als internationalen Ort der Bildung, des Dialogs und der Versöhnung mit neuem Leben zu füllen - als Friedens-, Kultur- und Begegnungsraum ganzjährig überkonfessionell und interkulturell nutzbar zu machen.

Rahmen und Abschluss des Programms gestaltete der international renommierte Komponist und Flötist Helge Burggrabe mit MusikerInnen des Streichquartetts Konsonanz und dem Schweizer Pianisten Christof Fankhauser. Auch hier wurden die Gäste auf eine außergewöhnliche Zeitreise von der Klassik bis zur Moderne mitgenommen.