nnz-Forum:

Werbung am Bauzaun

Dienstag
20.08.2024, 13:09 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Ein aufmerksamer Leser entdeckte am Bauzaun in der Albert-Traeger-Straße ein Werbebanner. Dies wirft einige Fragen auf und lenkt den Blick auf mögliche neue Einnahmequellen oder Sponsoringpraktiken bei der SWG. Dazu sein Leserbrief im Forum der nnz...

Werbung am Bauzaun (Foto: privat) Werbung am Bauzaun (Foto: privat)
Gestern entdeckte ich etwas, das mich ins Grübeln brachte: Am Bauzaun des vor mittlerweile drei Jahren abgerissenen Schwesterwohnheims in der oberen Albert-Traeger-Straße prangte ein Werbebanner der CDU.

Hat hier die SWG unter Leitung von Geschäftsführerin Inge Klaan (CDU) eine neue Einnahmequelle entdeckt: Die Vermietung von Bauzäunen als Werbeflächen? Ist dies der Fall, könnte es sich um eine durchaus kreative Idee handeln, ungenutzte Flächen gewinnbringend einzusetzen – besonders in Zeiten, in denen jede Einnahme zählt. Aber sollte ein kommunales Unternehmen Werbeflächen an eine politische Partei vermieten? Welche Botschaft vermittelt dies an die Öffentlichkeit?

Andererseits könnte es sich um ein Sponsoring für die CDU handeln. Doch auch hier bleiben Fragen offen: Warum ausgerechnet an diesem Standort, und was genau sind die Bedingungen eines solchen Sponsorings? Ist dies ein Einzelfall, oder sehen wir hier den Beginn einer neuen Praxis?

Ich möchte nicht spekulieren. Vielleicht sind wir Zeugen eines neuen Trends, vielleicht handelt es sich aber auch um eine Ausnahme. Es wäre wünschenswert, wenn die SWG und ihre Geschäftsführerin Inge Klaan zu dieser Angelegenheit Stellung nehmen würden.

In jedem Fall zeigt dieser Fund, wie wichtig es ist, aufmerksam durch unsere Stadt zu gehen und auch scheinbar unscheinbare Dinge zu hinterfragen. Denn oft stecken dahinter größere Themen, die uns alle betreffen.
S. K., der Name ist der Redaktion bekannt.

Update 13.00 Uhr, Statement der SWG: Wie die SWG mitteilt, habe Geschäftsführerin Inge Klaan weder Kenntnis von dem CDU-Wahlplakat an der Baustelle Ossietzky-Hof in der Albert-Traeger-Straße, noch verdiene die SWG mit dieser Werbung Geld.

Frau Klaan habe erst heute durch den Leserbrief von dem Wahlplakat erfahren. Nachdem auch die CDU-Kreisgeschäftsstelle keine Kenntnis von dem CDU-Bauzaunbanner hatte, habe die SWG-Geschäftsführerin entschieden, das Plakat von einem SWG-Mitarbeiter entfernen zu lassen. Frau Klaan stellt klar: „Bauzäune der SWG stehen grundsätzlich nicht für Wahlwerbung zur Verfügung“.

13.15 Uhr: Die Nordhäuser CDU teilt mit, dass der Bauzaun der bauausführenden Firma gehört. Deren Geschäftsführerin ist im Kompentenzteam der Partei zur Landtagswahl und habe das Plakat dort aufgehangen. Wie weiter mit dem "Thema" umgegangen wird, muss nun entschieden werden.