500 Jahre höhere Bildung in Nordhausen

Wissen vermitteln, Werte leben

Freitag
16.08.2024, 17:30 Uhr
Autor:
red
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Mit einer großen Party beschließt das Humboldt-Gymnasium heute die Feierlichkeiten zum 500. Jubiläum. Bereits am Nachmittag hatte man zum Festakt in die Blasii-Kirche geladen und nutzte im Anschluss die Gelegenheit, am Rohbau der Turnhalle Richtfest zu feiern…

Festakt, Richtfest, Sommerparty - an der Oberstufe des Humboldt-Gymnasiums gab es heute volles Programm (Foto: agl) Festakt, Richtfest, Sommerparty - an der Oberstufe des Humboldt-Gymnasiums gab es heute volles Programm (Foto: agl)


Als Johannes Spangenberg anno domini 1524 den Grundstein für die höhere Bildung in Nordhausen legte, gab es kein Schulamt, kein Bildungsministerium, nicht einmal Schulräume oder Lehrbücher. Die Geschichte der Gymnasien in Nordhausen begann, mit dem Willen zu unterrichten und zu lernen. Spangenberg lehrte den Geist der neuen Zeit in den eigenen vier Wänden, und schule Jung und Alt, zunächst im Lesen.

„Sprache ist der Schlüssel zur Erkenntnis“, sagt Wolf-Johannes von Biela, das ist heute nicht anders als damals. Die Reformation habe es damals zum Ziel gehabt, den Menschen über das eigene Studium der Bibel zur Selbsterkenntnis und zu Gott zu führen. Die nötige Bildung sollte nicht ein exklusives Recht für Wenige, sondern ein allgemeines Gut für Alle sein.

Schulleiter Volker Vogt und Pfarrer von Biela begrüßten in der Blasii-Kirche zahlreiche Gäste (Foto: agl) Schulleiter Volker Vogt und Pfarrer von Biela begrüßten in der Blasii-Kirche zahlreiche Gäste (Foto: agl)


Aus diesem Grundstock entstand die Nordhäuser Bildungslandschaft, die bis heute gepflegt wird. Rund 600 Millionen Euro habe man über die Jahre in das Schulwesen gesteckt, wird Landrat Matthias Jendricke später ausführen, 25 Millionen werden es allein für das Humboldt-Gymnasium gewesen sein, wenn nach dem Neubau der Oberstufe und der Turnhalle auch die Mensa einmal fertig gestellt ist.

Das Gymnasium ist ein moderner Lernort, der mehr vermitteln soll, als reines Faktenwissen, führt Schulleiter Volker Vogt in der Blasii-Kirche aus, Wissensvermittlung, ein lebendiges Werteverständnis, kritisches Denken und der Wille, Verantwortung und Einsatz für das Gemeinwohl zu zeigen, bildeten wie eh und je das Fundament der Schule.

Richtfest gefeiert
Das Fundament der Turnhalle in der Oberstufe besteht hingegen aus profanem Beton, auf dem man sich Stein um Stein bis hinauf zum Dach vorgearbeitet hat. Gemäß der Tradition wurde heute mit Richtspruch, Schnapps und Hammerschlag Richtfest gefeiert. Der Rohbau ist fertig, der Dachstuhl steht - nun werden die Fenster und Türen eingebaut und das Gebäude gedämmt, anschließend beginnen die technischen Gewerke und wenn alles nach Plan läuft, dann ist man im Frühjahr 2025 bereit für die ersten Sportstunden.

Vom Bauherrn bis zum Geldgeber - zum traditionellen Richtfest durften heute alle einen symbolischen Nagel in das Gebälk schlagen (Foto: agl) Vom Bauherrn bis zum Geldgeber - zum traditionellen Richtfest durften heute alle einen symbolischen Nagel in das Gebälk schlagen (Foto: agl)


Nach Plan verlief an der Baustelle Humboldtgymnasium nicht immer alles, trotzdem stand der Freistaat immer hinter dem Nordhäuser Großprojekt, lobten sowohl Landrat Jendricke wie auch seine einstige Amtsvorgängerin, Landtagspräsidentin Birgit Pommer. Einer der das gerne hörte, war heute mit von der Partie - das Haus des Thüringer Sportministers Helmut Holter hat für die Turnhalle rund 875.000 Euro aus der Sportförderung geholt, bei geschätzten Gesamtkosten von 4,7 Millionen Euro. Auch bei den Außenanlagen wird man auf die Unterstützung aus Erfurt bauen können, bis die dran sind, wird aber noch etwas Wasser die Zorge hinab fließen.

Mit dem angenehmen Teil des Jubiläumsjahres wollte man bis dahin nicht warten, seit 17 Uhr wird auf dem Schulhof der Oberstufe zur Party geladen.
Angelo Glashagel