Trotz Unwetterwarnung:

Eine Wanderung zum Brocken

Freitag
16.08.2024, 09:13 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Am Mittwoch stand eine Brockenwanderung auf dem Plan der Seniorenwandergruppe des Hainleite-Wandervereins. Zwischen 1961 und der Wende war der Brocken für Besucher gesperrt. Seit 1990 kann man wieder hinauf wandern. Die Besteigung des Brockens ist ein Muss für jeden Wanderer. Ein bekannter deutscher Wanderer war Benno Wolfgang Schmidt...

Wolkenblick am Brocken (Foto: Wolfgang Lehmann) Wolkenblick am Brocken (Foto: Wolfgang Lehmann)


Er ist im Jahr 2022 mit 90 Jahren verstorben. Brockenbenno, wie ihn seine Freunde nannten, hat den Brocken in seinem Leben mehr als 9000-mal erwandert. Auch deutsche Gelehrte, Literaten und Maler nutzten Wanderungen zum Brocken zu ihrer Inspiration. Darunter waren auch Goethe und Heine, die ihre Erlebnisse auf dem Brocken in ihren Werken verarbeiteten. Aber einmal im Jahr zur, Walpurgisnacht, ist der Brocken für die Hexen und ihren Meister, dem Teufel, reserviert. In dieser Nacht feiern sie hier oben ein satanisches Fest.



Trotz Hitzewarnung und Unwetterprognosen trafen sich 14 Wanderinnen und Wanderer auf dem Lohplatz. Pünktlich um 07:30 Uhr fahren wir los in Richtung Harz. Der Wanderparkplatz Oderbrück ist Startpunkt für unseren Aufstieg zum Brocken. Der Brocken liegt auf einer Höhe von 1142 Meter. Auf einer Strecke von rund 8 km müssen wir ca. 360 Höhenmeter überwinden. Das mag zunächst als gar nicht so schlimm erscheinen. Doch auch hier liegt der Teufel im Detail.

Auf dem ehemaligen „Kolonnenweg“ und dem letzten Stück der Brockenchaussee gibt es gewaltige Anstiege zu bewältigen. Zunächst laufen wir am Bodemoor entlang. Das ist ein für den Harz typisches Hochmoor. Schließlich erreichen wir den Dreieckigen Pfahl. Dieser Punkt markiert schon seit Jahrhunderten verschiedene Grenzverläufe. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges verlief hier die innerdeutsche Grenze. Heute verläuft hier die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen- Anhalt.

Nach nur wenigen Schritten überqueren wir die ehemalige Grenze von West nach Ost und gelangen auf den ehemaligen „Kolonnenweg“ mit einem erheblichen Anstieg. Der „Kolonnenweg“ mündet in den Goetheweg ein. Dieser verläuft entlang der Gleise der Brockenbahn. An der Einmündung beider Wege liegt das Rückdrückgleis der Brockenbahn. An dieser Stelle hofft jeder, ein schönes Foto von einem dampfenden und pfeifenden Dampflokzug zu erhaschen. Und wir hatten Glück.

Mit dem Einbiegen auf die Brockenchaussee erwartete uns ein weiterer Anstieg. Dann, nach einigen hundert Metern, haben wir das Plateau erreicht. Zunächst bestaunten wir den künstlich angelegten alpinen Garten, in dem unter vielen anderen alpinen Pflanzen auch der Enzian wächst. Wir begeben uns dann auf den Rundweg und kehren beim Brockenwirt im Biergarten ein. Mancher isst dort eine Erbsensuppe oder auch eine Bockwurst und genießt vor allem ein gekühltes Getränk.

Nach etwa 1,5 Stunden Aufenthalt treten wir den Rückmarsch zum Parkplatz unter Nutzung der Wege, die wir auch zum Aufstieg genommen hatten, an. Eine schöne Wanderung liegt hinter uns. Auf unserem Weg nach oben, wie auch wieder nach unten, begegneten wir hunderten von Wanderern und auch Soldaten der Bundeswehr. Viele Eltern waren mit ihren Kindern unterwegs. Auch viele Radfahrer haben sich auf die Strecke gewagt. Das Wetter hat es gut mit uns gemeint. Temperaturen größer als 30°C haben wir nicht gehabt. Auch Regen und Unwetter hat uns nicht getroffen.

Unsere nächste Wanderung findet am Mittwoch, 21. August statt. Sie führt von Wettelrode an den Kunstteich. Dazu treffen wir uns um 08:00 Uhr wieder auf dem Parkplatz im Loh. Gern können auch Gäste mit wandern. Vielleicht haben Sie schon lange darüber nachgedacht, regelmäßig zu wandern. Kommen Sie zum Treffpunkt. Unverbindliches Schnupperwandern ist durchaus möglich. Wir freuen uns auf Sie!