Gleich drei Feuerwehrdrohnen kamen 3. August im Bereich Hachelbich zum Einsatz. Hintergrund hierfür war eine sorgfältig und umfangreich ausgearbeitete Einsatz- übung mit unterschiedlichsten und besonders lebensnahen Aufgaben...
Feuerwehr-Drohnen-Einsatz im Kyffhäuserland bei einer Übung (Foto: Alexander Becht)
Diesen stellten sich die Feuerwehrdrohnen-Teams der Feuerwehrdrohnen-Kooperation Kyffhäuserland und Greußen zusammen mit der Feuerwehrdrohnen-Einheit aus Wiehe.
Feuerwehrdrohnen haben bundesweit längst einen sehr hohen Stellenwert erreicht und sind, jeweils lagebedingt als Führungsunterstützungs-Aufklärungs- und Erkundungsmittel aus dem Feuerwehrdienst nicht mehr wegzudenken. Die Drohnenführer, die sich offiziell auch Drohnenpiloten nennen dürfen, verfügen mit ihren Teams neben ihren unterschiedlichsten Feuerwehrausbildungen über spezielle, fliegerische Zusatzausbildungen, die auch vom Bundesluftfahrtbundesamt (LBA) zugelassen sind. Demgemäß sind auch die Feuerwehr- drohnen technisch speziell zugelassen und sind berechtigt, in vorgeschriebenen Lufträumen fliegerische Sonderaufgaben wahrnehmen zu dürfen, zu denen die private Drohnenfliegerei nicht berechtigt ist.
Alexander Becht, Feuerwehrfachberater der Feuerwehr Kyffhäuserland, begrüßte am frühen Morgen den stellvertretenden Kreisbrandinspektor Sven Trautmann, der die dienstlich verhinderte Landrätin vertrat und die Ortsbrandmeisterin Kyffhäuserland, Julia Noffke-
Engel, zusammen mit den Feuerwehrdrohnen-Teams von Greußen, Kyffhäuserland und Wiehe.
Anschließend erläuterte Christian Engel, Wehrführer aus Hachelbich und Teamchef der Feuerwehrdrohne Kyffhäuserland, die bei der Feuerwehr Hachelbich stationiert ist, den grundsätzlichen Ablauf des Übungseinsatzes, der bei allen Aufgaben realistischen Hintergrund beinhaltete und wies dann die Teams in ihre Bereitstellungsräume ein.
Die Aufgaben bestanden u.a. aus der Suche (und dem Finden) abgängiger oder vermisster Personen, die sich offenbar in Lebensgefahr befanden. Hier fungierten als Übungsdar- steller die Hachelbicher Jugendfeuerwehrkinder Leni, Niklas und Moritz, die auch dar- stellerisch absolut professionell ihren Aufgaben nachkamen.
Als weitere Aufgabe war das Abfliegen unübersichtlichen Wiesen-und Waldgeländes gefordert, in dem widerrechtlich gelagerter Giftmüll und Behältnisse mit besonders feuergefährlichen Substanzen aufgespürt werden mussten. Hierbei sollten auch mög- lichst Hinweise über Aufschriften erkannt werden, die ggfls. Aufschluss über den Inhalt der Behältnisse geben konnten.
Zu weiteren Aufgaben gehörten unbekannte Rauchentwicklungen, deren Herkunft und Örtlichkeit aufzuklären waren, da sich daraus größere Schadenfeuer entwickelten, deren Umfang zu ermitteln waren.
Neben weiteren fliegerischen Erfordernissen kam auch die Feuerwehrdrohnen-Tech- nik nicht zu kurz. Hierzu gehörte beispielsweise schnellstmöglicher Akkuwechsel
bei den Drohnen, um gewährleisten zu können, dass sie ihre Flüge – die mit geladenen Akku ́s zwischen 35 und 50 Minuten andauern können, zeitnah fortsetzen konnten. Ferner wurden unterschiedliche, technische Voraussetzungen geprüft, darunter auch Antennentechnik sowie besonders hochwertige Bildübertragungsmonitore, mit denen selbst bei störender Fremdlicht- oder Sonnenlichteinwirkung jede Einzelheit geradezu "messerscharf" sichtbar gemacht wird.
Die Feuerwehrdrohnen übertragen mit ihren besonders leistungsfähigen Spezialkameras und Wärmebildkameras Echtzeitluftbilder live auf die Außenmonitore und auf eingebaute Monitore und Tablets in Führungsfahrzeugen und darüber hinaus auch in ortsfeste Stabs- und Führungseinrichtungen. Hierbei wird in besonderem Maße darauf geachtet, dass alle Luftbilder als gesetzliche Verschlusssache gelten, den entsprechenden, gesetzlichen Auf- lagen unterliegen und von Privatpersonen nicht eingesehen werden dürfen.
Was wären die Drohnenpiloten, zu denen selbstverständlich auch Frauen gehören, ohne
ihre Feuerwehrdrohnenteams?
So müssen am "Boden" parallel zum Fliegen entsprechende Einsatzdokumentationen geführt werden, der Sprechfunkverkehr ist sicherzustellen, erforder- liche Stromaggregate müssen auf stets zu gewährleistenden Betrieb und Notstrombetrieb überwacht werden, primär steht auch die Erfordernis der ständigen Funk- und Telefon- verbindung zum Führungsdienst im Vordergrund, dem alle Informationen von den durch die Feuerwehrdrohnen gewonnenen Erkenntnissen durch die weiteren Angehörigen der Drohnenteams zögerungsfrei übermittelt werden. Bei Übungseinsätzen, insbesondere aber zu realen Feuerwehrdrohneneinsätzen wird gemäß bestehender Absprache immer auch die Polizeihubschrauberstaffel (PHuSt) Thüringen in Erfurt unterrichtet.
Um diese Szenarien und Handlungserfordernisse stets zu beherrschen, werden durch die Feuerwehrdrohnenteams speziell diese Leistungsmerkmale geübt und sind fester, weiterer, meist wöchentlich und monatlich stattfindender Ausbildungsbestandteil im Feuerwehrdienst. Hierauf legen die Drohnenverantwortlichen aus Greußen, Ronny Gleißberg und Christian Bissel, für Wiehe Denny Becherer und für Kyffhäuserland Christian Engel, besonderen Wert.
In der Übungsnachbesprechung wurden weitere Informationen untereinander ausgetauscht und es wurde die Erkenntnis gewonnen, daß alle Übungsaufgaben anforderungsgerecht umgesetzt wurden; insbesondere auch der zeitgleiche Flugbetrieb dreier Drohnen in un- schiedlichen Flughöhen.