Zehn Jahre Förderverein Sonnenkirche Neunheilingen – ein schöner Grund an diesem besonderen Ort zu feiern und auch einmal zurückzublicken...
Am Samstag, dem 17. August, um 16 Uhr in der Kirchenruine Peter und Paul starten der Verein und die Kirchengemeinde gemeins
Kirche in Neunheiilingen (Foto: R.Englert)
Für die musikalische Unterhaltung sorgt Thomas Klippstein aus Weimar. Mit Klarinette und Saxophon lässt er Swing, Dixie und Jazz erklingen. Mit dabei sind auch die Neunheilinger Hausmusikanten. Die Veranstaltung beginnt mit einer Andacht. Weiter geht es mit einem Rückblick auf das Erreichte nach 10 Jahren aktivem Fördervereinsleben. Für das leibliche Wohl sorgen Speisen und Getränke aus der Region. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für den Erhalt des Gebäudes bittet der Förderverein jedoch freundlichst.
Bei den Mitgliedern des Fördervereins gibt es zum Jubiläum viel Freude über das Erreichte. Wir haben es geschafft, den ehemaligen Schandfleck im Dorf sichtbar aufzuwerten, das Gebäude zu erhalten und mit Leben zu füllen, erklärt Raimund Schmidt, der Vorsitzende des Fördervereins. Zahlreiche Veranstaltungen haben sich im Laufe der Jahre etabliert.
Für den Herbst ist eine Lesung in Planung. Die besondere Atmosphäre des Ortes würde sicherlich noch breiter genutzt, wenn der Raum wetterfester wäre. Und das betrifft nicht nur kirchliche Veranstaltungen. Die Sonnenkirche wird vom ganzen Dorf genutzt. Wir sind immer in der Zwickmühle, was das Wetter betrifft. Ein stabiles Sonnensegel würde schon helfen, vor Regen und Sonne zu schützen, erklärt Raimund Schmidt. Derzeit hat die Mauerwerkssicherung Priorität. Gerade wird der 4. Bauabschnitt in Angriff genommen. An der Südwand sollen die Arbeiten weitergehen – Mauerwerksinstandsetzung und -abdeckung stehen an. Aktuell arbeitet ein Steinmetz am Maßwerk eines Fensters. Noch drei weitere gilt es wiederherzustellen.
Für all dies engagieren sich die Mitglieder des Fördervereins. Uns allen, ob Christen oder nicht, ist es wichtig, dass dieses Zentrum im Ort erhalten bleibt und mit Leben gefüllt wird, betont Raimund Schmidt und lädt noch einmal herzlich zum Sommerfest ein.
Hintergrund:
Die Ruine der Kirche Peter und Paul basiert auf einem gotischen Bau aus dem 15. Jahrhundert, der über Jahrhunderte den Mittelpunkt des kirchlichen Lebens in der Gemeinde darstellte. Bereits zwischen den beiden Weltkriegen kam es zu Schäden am Dach, die in Folge zu Wassereinbrüchen und Fäulnis führten. Sanierungsmaßnahmen in den 60-er Jahren scheiterten aus vielerlei Gründen. Der letzte Gottesdienst in der Kirche war der Konfirmationsgottesdienst 1968. Noch im gleichen Jahr wurde die Kirche dann wegen Baufälligkeit gesperrt. Aus Verkehrssicherungsgründen kam es 1976 zum Abriss des Kirchendaches. Ende der 90er Jahre wurde der Innenraum des Kirchenschiffs planiert und Rasen angesät. Sodass die Ruine seitdem für Open-Air-Gottesdienste und Veranstaltungen zur Verfügung steht und genutzt wird. Die älteste und größte Veranstaltung der Gemeinde ist das jährliche Pfingstfest (1998 erstmals wieder in der Ruine), das durch den Gottesdienst in der Kirchenruine (witterungsabhängig) eröffnet wird. Auch die Kinonacht, Lesungen und das Gemeindefest der Kirchengemeinde, Sommergottesdienste, Martini sowie der Weihnachtsmarkt sind fest etabliert. Der Förderverein Sonnenkirche Neunheilingen e.V. und die evangelische Kirchengemeinde kümmern sich um den Erhalt des Gebäudes und die Nutzung.
Regina Englert