Frank Pelnys Karateka trainieren auf Weltniveau

Nordhäuser wird Vizeweltmeister in Japan

Dienstag
06.08.2024, 21:46 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am 3. und 4. August startete eine Delegation vom Karate-Do-Kwai Nordhausen eine vierzehntägige Reise nach Okinawa / Japan. Zurück kamen sie mit einem neuen schwarzen Gürtel und vor allem mit einem Vizeweltmeistertitel...

Frank Pelny im Kreise internationaler Meister in Japan (Foto: S.Schröter) Frank Pelny im Kreise internationaler Meister in Japan (Foto: S.Schröter)


Wenngleich Heike Prophet und Doreen Schilling zusammen mit Vereinsvorsitzenden und Cheftrainer Frank Pelny diese Trainings-, Prüfungs- und Wettkampfreise komplett aus eigener Tasche finanzierten, war es trotzdem kein Urlaub, sondern eine unglaubliche sportliche Spitzenleistung. Als Europa-Chef des Verbandes führte Pelny nicht nur die Nordhäuser Sportler nach Japan, sondern eine insgesamt 23-köpfige europäische Gruppe.

Es ist natürlich etwas ganz Besonderes, im Mutterland des Karate und Kobudō (Karate mit Waffen) zu trainieren. Dort lernt man von den großen Meistern aus erster Hand die unverfälschte Kampfkunst, wie sie dort seit Generationen vom Meister zum Schüler weitergegeben wird. Aber es war ja nicht so, dass die Nordhäuser gänzlich unvorbereitet kamen. Aufgrund der seit vielen Jahren bestehenden Verbindung zwischen dem Südharz und Naha/Okinawa, findet ja schon lange ein Wissenstransfer statt. Und auch in Japan schätzt man Pelnys Arbeit und seine Art das Kobudō zu praktizieren, zu systematisieren und weiter zu verbreiten sehr.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass sein Schützling Heike Prophet bei ihrer Prüfung zum ersten DAN (Schwarzgurt) mit einer herausragenden Leistung glänzte. Die Prüfungskommission, bestehend aus dem Präsidenten des Tesshinkan Kobudō Verbandes und den Chefs von Kanada, den USA und Europa, bescheinigte Prophet eine außergewöhnliche Qualität und überreichte ihr mit großer Freude die entsprechende Urkunde als „Meisterbrief“.

Doch der wahre sportliche Höhepunkt war das „2024 Okinawa Traditional Kobudō World Tournament“. Seit Monaten trainierten die Starter kontinuierlich und gewissenhaft auf dieses Event hin. Selbst die Deutschen Meisterschaften im April in Jena und auch die Europameisterschaft Anfang Juli in Nordhausen waren da nur Meilensteine auf dem Weg zum ganz großen Turnier. Dabei errangen die elf Teilnehmer aus Europa zwei Vizeweltmeistertitel und zwei dritte Plätze. Aus Nordhäuser Sicht heißt das, Frank Pelny gewinnt abermals den Vizeweltmeistertitel! Nach seinem Erfolg 2015 in der Kategorie Bō (Langstock) holt er den aktuellen Titel mit der Waffe Sai (Metalldreizack) und stellt damit nicht nur sein Können, sondern auch seine Vielseitigkeit unter Beweis. Pelny sagte dazu: „Ich bin stolz, dass in unserem Verein Kampfkunst auf Weltniveau trainiert werden kann.“. Und wenn es auch keine Medaille dafür gab, so sind doch der 7. Platz von Doreen Schilling sowie der 11. Platz von Heike Prophet absolut erwähnenswert. In Hinblick auf das große und qualitativ hoch angesiedelte Starterfeld mit Teilnehmern aus Nord- und Südamerika, Europa, Asien und natürlich Japan mit Okinawa eine echt tolle Leistung!

Heike Prophet, Doreen Schilling und Frank Pelny (Foto: S.Schröter) Heike Prophet, Doreen Schilling und Frank Pelny (Foto: S.Schröter)


Im Karate-Do-Kwai Nordhausen gibt es für Karate verschiedene Trainingsgruppen, je nach Leistungsstand und Alter. So kann jeder ab 8 Jahren Karate lernen. Für Kobudō (Waffenkarate) und SaCO-Selbstverteidigung muss man dagegen das 14. Lebensjahr schon erreicht haben. Karate-Aerobic ist gerade bei Frauen sehr beliebt und ideal für die Verbesserung der Fitness geeignet. Außerdem gibt es noch eine Übungsgruppe Qi-Gong. Die Kleinsten (4-7 Jahre) werden entwicklungsgerecht in der Ninja-Kids Gruppe an den Sport herangeführt. Wessen sportliches Interesse nicht unbedingt im Kampfsport liegt, der ist in der Gruppe Basis-Fit gut aufgehoben.

Information bekommt man im Internet unter www.karate-nordhausen.de, per Telefon NDH 60 47 36 oder einfach mal zu den Trainingszeiten bei der Sporthalle Spendekirchhof des Humboldt-Gymnasiums in der Münzgasse vorbeischauen.
Sven Schröter