Deutsche Wirtschaftspolitik und Goldene Aue:

„Die Deindustrialisierung ist im vollen Gange!“

Sonntag
04.08.2024, 15:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der AfD-Direktkandidat zur Landtagswahl Jörg Prophet warnt vor einer Deindustrialisierung und fordert die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Nordhausen. Das Industriegebiet Goldene Aue müsse zur „Chefsache“ in Erfurt werden, forderte er …

„Seit 1998 wird das Industriegebiet Goldene Aue beplant. Scherzhaft habe ich einmal gesagt, dass es das erste CO2-freie Gewerbegebiet Deutschlands ist.“ Doch zu Scherzen sei ihm längst nicht mehr zumute, fügt Prophet hinzu. „Nach den vergangenen Jahren der katastrophalen Energie- und Wirtschaftspolitik der etablierten Parteien ist mir das Lachen vergangen.“

Die aktuelle Situation bereite ihm große Sorgen, erklärte Prophet. „Die Deindustrialisierung Deutschlands ist in vollem Gange! Große Namen wie Miele und Stihl schränken ihre Produktion ein oder verlagern sie ganz ins Ausland. Über 50 Prozent der Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern planen diesen Schritt. Sogar der Mittelstand denkt ans Auswandern“, so der AfD-Direktkandidat für den Wahlkreis Nordhausen I.

Um seine Bedenken zu untermauern, zitiert Prophet aktuelle Statistiken: „2023 gab es 12 Prozent weniger ausländische Investitionen als im Vorjahr, verglichen mit 2017 sogar 35 Prozent weniger. Währenddessen verzeichnet Frankreich einen Anstieg von 20 Prozent!“

Als Hauptgründe für diese Entwicklung sieht Prophet mehrere Faktoren: „Hohe Energiekosten, Bürokratie und fehlende Planungssicherheit treiben unsere Unternehmen in die Flucht.“ Besonders alarmierend findet er die Energiekosten. „Deutsche Firmen zahlen bis zu dreimal mehr für Strom als ihre internationale Konkurrenz!“

Die Folgen dieser Entwicklung seien gravierend, warnt Prophet. „Während weltweit ein Wachstum von 3,1 Prozent erwartet wird, prognostiziert die OECD für Deutschland magere 0,2 Protzent. Die Folgen für unseren Sozialstaat werden verheerend sein.“

Mit Blick auf das Industriegebiet Goldene Aue erklärt er, dass „unser neuer Status als Oberzentrum und das Potenzial der 'Goldenen Aue' genutzt werden muss, um Unternehmen und Arbeitsplätze in der Region zu halten und neue anzusiedeln. Vielmehr noch: die Goldene Aue muss endlich zur Chefsache in Erfurt werden.“

Prophet schlägt ein umfassendes Maßnahmenpaket vor, um die regionale Wirtschaft zu stärken. „Wir müssen unnötige Regelungen und Verwaltungsvorschriften beseitigen“, fordert er beim Thema Bürokratieabbau. Auch Steuersenkungen hält er für unerlässlich. „Die Steuer- und Abgabenlast muss reduziert werden. Wir sollten ideologisch motivierte Steuern wie die CO2-Steuer abschaffen und den regulären Mehrwertsteuersatz deutlich senken.“

Zur Digitalisierung erklärt Prophet: „Wir brauchen zentrale Online-Anlaufstellen für Bürger und Unternehmen sowie flächendeckende, schnelle Internetverbindungen in ganz Thüringen.“ Dies sei, so der Politiker, der selbst als Unternehmer tätig ist, „ein Schlüssel zum Bürokratieabbau.“

Besonders am Herzen liegt Prophet die Förderung von Unternehmensgründungen. „Eine Gründerprämie von bis zu 20.000 Euro könnte Neugründungen und Unternehmensübernahmen erleichtern“, schlägt er vor. Auch der Ausbau von Gründerzentren und die Förderung einer dynamischen Start-up-Szene seien wichtig, fügt er hinzu. Zum Thema Fachkräftesicherung bezieht Prophet klar Stellung: „Statt auf unkontrollierte Masseneinwanderung zu setzen, müssen wir inländische Personalressourcen mobilisieren und die Abwanderung junger Fachkräfte stoppen.“

Abschließend betont Prophet die Notwendigkeit einer soliden Haushaltspolitik: „Als Grundlage für alle weiteren Erleichterungen ist eine strikte Haushaltskonsolidierung des Freistaates notwendig“, erklärt er und fordert: „Alle Positionen der ideologischen Agenda müssen aus dem Haushalt entfernt werden.“ Die dadurch freiwerdenden Gelder sollen für dringend benötigte Steuerentlastungen verwendet werden.

„Es ist höchste Zeit, dass wir handeln“, schließt Prophet mit einem eindringlichen Appell. „Nur wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen, können wir Nordhausen und die gesamte Region als attraktiven Wirtschaftsstandort erhalten und ausbauen.“