Interview mit Preußen-Trainer Thomas Wirth vor der Spielzeit 2024/25

„Wir stehen vor einer schweren Saison“

Donnerstag
01.08.2024, 08:00 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Am Samstag beginnt die neue Spielzeit der Thüringenliga und der FSV Preußen Bad Langensalza ist wieder dabei. Wie die Erwartungshaltungen im Stadion der Freundschaft sind und ob es für die neu formierte Preußen-Truppe konkrete Ziele und Aufgaben gibt, darüber unterhielt sich die uhz online mit dem Cheftrainer der Kurstädter Verbandsligisten, Thomas Wirth …

Preußen-Trainer Thomas Wirth steht vor einem schweren siebten Jahr an der Seitenlinie  (Foto: FSV Preußen) Preußen-Trainer Thomas Wirth steht vor einem schweren siebten Jahr an der Seitenlinie (Foto: FSV Preußen)


Die Vorbereitungszeit geht zu Ende, am Samstag (3. August um 15 Uhr) kommt mit dem FC Thüringen Weida ein erster, schwerer Prüfstein zum Saisonauftakt in die Kurstadt. Nachdem die einen den Landkreis gewechselt und die anderen die Liga wieder verlassen haben, sind die Preußen die einzigen Vertreter des Unstrut-Hainich-Kreises in Thüringens höchster Spielklasse. Durch den großen personellen Umbruch ist der weitere Weg des Fußballsportvereins ungewiss. Die uhz sprach darüber mit dem Trainer der Schwarz-Weißen, Thomas Wirth, der in seine sechste Spielzeit als Preußen-Coach geht.

uhz online: Es gab in der Sommerpause einen großen personellen Umbruch in der ersten Männermannschaft. Kann er wirklich gelingen?
Thomas Wirth:
Fakt ist, wir brauchen ein richtig gutes Jahr, um in der Verbandsliga zu verbleiben. Es sind nach den namhaften Abgängen am Ende der letzten Spielzeit viele gute Spieler neu ins Team gekommen und technisch sind wir auf einem sehr guten Level, aber die Jungs sind wirklich noch sehr jung. In einem internen Testspiel jung gegen alt mussten 21-Jährige schon mit bei den Älteren spielen. Die vorhandene fußballerische Kompetenz muss nun mit der nötigen körperlichen Robustheit gepaart werden, damit wir Erfolg haben können.

Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich dir als Trainer durch diese Konstellation?
Wir sind konditionell und läuferisch sehr stark. Das bedeutet, dass wir unsere Ballbesitzphasen gut nutzen müssen und versuchen werden, hoch und aggressiv zu pressen, um das Leder schnell wieder zu bekommen. Einmal in Ballbesitz müssen wir entschlossen nach vorn spielen und unsere Chancen konsequent nutzen.

Wie ist der Stand der Vorbereitung im Moment, wie der Fitnesszustand der Spieler?
Wir haben in den letzte Wochen hart trainiert und viel ausprobiert. Ein großes Lob möchte ich hier auch unseren Athletiktrainern aussprechen, die unsere Jungs ordentlich vorbereitet haben. Aber jetzt zum Anfang der Saison sind wir noch nicht bei den gewünschten 100 Prozent.

Welche Ziele hat der Verein für die neue Saison ausgegeben?
Wir wollen das Team entwickeln und möglichst mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben. Da eventuell vier Mannschaften aus der Thüringenliga absteigen müssen, peilen wir Platz 11 bis 12 an. Mehr wird in dieser Spielzeit kaum zu schaffen sein.

Wenn wir gerade über die Stärke der Liga sprechen, wen erwartest du als Favoriten für einen Oberliga-Aufstieg?
Der große Favorit ist für mich der SV Schott Jena. Die haben sich namhfat verstärkt und eine spielstarke Truppe beisammen. Aber auch Nordhausen, Arnstadt, Fahner Höhe und vielleicht als Überraschungsteam Neustadt/Orla rechne ich zu den Aufstiegsanwärtern.

Und wer wird mit den Preußen gegen den Abstieg kämpfen?
Erfahrungsgemäß haben es die Aufsteiger schwer, die Liga zu halten; also Meiningen, Weimar und Bad Frankenhausen. Aber auch Schweina, Saalfeld und Geratal werden ähnlich wie wir zu kämpfen haben, den Ligaverbleib zu sichern.


Mission Klassenerhalt: Spieler, Trainer und Betreuer des FSV Preußen in der kommenden Saison (Foto: FSV Preußen) Mission Klassenerhalt: Spieler, Trainer und Betreuer des FSV Preußen in der kommenden Saison (Foto: FSV Preußen)


Eine ganze Reihe neuer Spieler sind vor der Saison in den Kader gekommen. Auf wem ruhen deine Hoffnungen, eine gute Thüringenliga-Spielzeit im Preußendress zu absolvieren?
Generell glaube ich, dass wir ein super Team sind, alle wollen Fußball spielen und ich erwarte, dass sich alle reinhauen und alles geben werden. Natürlich sollten die verbliebenen Führungsspieler wie Fernschild oder Engel die jüngeren an die Hand nehmen und führen. Ich erwarte aber auch, dass Schack und Reinhold als erfahrene Spieler ihre Qualitäten ausspielen können und Pawlak und Noak haben ebenfalls viel Potential und Erfahrung.

Mit Carsten Weis und Martin Fiß verlassen zwei Ikonen im Preußentrikot den Verein und haben für den 20. September ein Abschiedsspiel geplant. Wie weit bist du als Trainer da involviert?
Gar nicht. Die beiden stellen ihre Auswahl selbst zusammen und unser sportlicher Leiter Max Domeinski kümmert sich um den Ablauf ringsum.

Martin Fiß hat in den Vorbereitungsspielen noch mitgewirkt und auch immer getroffen. Will er seine aktive Laufbahn wirklich schon beenden?
Martin ist in einer blendenden Form, hat sich aber entschieden, mehr Zeit für seine Familie haben zu wollen. Das ist ein guter Grund seine Laufbahn zu beenden, auch wenn er uns fehlen wird. Bis zum Abschiedsspiel gegen seinen Kumpel Carsten Weis steht er der Mannschaft aber noch vollständig zur Verfügung und wird auch am Samstag im Eröffnungsspiel gegen Weida im Kader stehen.

Das Gespräch mit Thomas Wirth führte Olaf Schulze für die uhz online.