Verband kinderreiche Familien Thüringen kritisiert:

Neues Schuljahr startet ohne innovativen Ansatz

Dienstag
30.07.2024, 16:47 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Verband kinderreiche Familien Thüringen stellt zu Beginn des neuen Schuljahres fest: „Ein innovativer Ansatz für das kommende Schuljahr fehlt“. Statt gebetsmühlenartig personellen und finanziellen Mangel darzustellen und zu beklagen, fordert der Verband eine Diskussion über Inhalte, die in der Schule vermitteln werden sollen...

Die Geschäftsführerin Katrin Konrad weist darauf hin: "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen unsere Kinder."
Bildungserfolg ist nicht allein davon abhängig, wieviel Personal zur Verfügung steht, sondern wie und welche Inhalte vermittelt werden. Es braucht Mut, die durch den Mangel begrenzten personellen Ressourcen so einzusetzen, dass auch unter diesen Umständen eine bestmögliche Ausbildung von Fähigkeiten und Fertigkeiten junger Menschen gelingt. Der Fokus muss dabei immer auf die ersten Jahre gelegt werden. "Auf ein stabiles Fundament kann in späteren Jahren besser aufgebaut werden", so Konrad.

Als ungenutztes Potenzial sieht die Geschäftsführerin die Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus. Diese muss vor dem Hintergrund des bestehenden Mangels intensiviert werden. Familien sollten unterstützt werden, wenn sie die Bildung ihrer Kinder finanziell fördern. Seit Jahren gleichen Familien durch eigenes Engagement, unter anderem durch Nachhilfestunden, aber auch die Finanzierung sportlicher und musischer Hobbys aus, was im System nicht geleistet wird.

Konrad fordert Ehrlichkeit von Lehrern, Schulleitern, Schulämtern und dem Bildungsministerium. Dazu gehört für den Verband Transparenz beim Stundenausfall und eine Darstellung auf dem jeweiligen Halb- und Endjahreszeugnis, wieviele Stunden im jeweiligen Fach durch die Schule geleistet wurden.

"Der Stundenausfall in Corona ist bis heute nicht transparent aufgearbeitet und Stundenausfälle dargestellt worden", so die Mutter von vier Kindern. Fehlender Unterricht führt bis heute zu fehlender Motivation und Leistungsbereitschaft, schlechten und ungenügenden Leistungen u.a. in der Besonderen Leistungsfeststellung im Mai diesen Jahres. Statt Diskussionen über die Abschaffung der BLF, braucht es die gemeinsame Anstrengung von Familie und Schule Kompetenzen zu vermitteln, die im 21. Jahrhundert benötigt werden. Dazu zählen für den Verband die Grundkompetenzen Rechnen, Schreiben und Lesen ohne zusätzliche Verwirrung durch gendergerechte Sprache. Anders als andere Bundesländer hat Thüringen hierzu noch immer keine verbindliche Regelung getroffen. Die Regeln der deutschen Rechtschreibung zu kennen und verbindlich umzusetzen, ist nicht nur eine Aufgabe von Schülern, Lehrern und Ministerium im neuen Schuljahr. Klare Ansagen kosten kein Geld und beseitigen Verunsicherung in der Lehrerschaft.