Im Jahr 2022 in den Kreisen Thüringens

Positive Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts

Donnerstag
25.07.2024, 10:11 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das Bruttoinlandsprodukt nahm verglichen mit dem Vorjahr in nahezu allen Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten zu – mit Ausnahme des Landkreises Hildburghausen...

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik stieg das Bruttoinlandsprodukt in den Landkreisen etwas stärker als in den kreisfreien Städten. Grund hierfür ist ein verhältnismäßig stärkerer Anstieg des Verarbeitenden Gewerbes in den Landkreisen verglichen mit den kreisfreien Städten.

Insbesondere der Kreis Weimarer Land sticht hervor.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Thüringens, der Marktwert aller in Thüringen hergestellten Waren und Dienstleistungen, lag 2022 bei 71,1 Milliarden Euro. Es stieg nominal im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent. In 21 der 22 Thüringer Kreise wurde ein Wachstum im Vergleich zum Jahr 2021 ermittelt. Dieses war vor allem im Landkreis Weimarer Land (+18,8 Prozent), im Ilm-Kreis (+14,2 Prozent) und im Wartburgkreis (+13,4 Prozent) hoch. Der Kreis Hildburghausen verzeichnete ein Minus von 10,9 Prozent.

Die überdurchschnittliche Zunahme des Bruttoinlandsprodukts im Landkreis Weimarer Land um 409 Millionen Euro (+18,8 Prozent) resultierte hauptsächlich aus einer Zunahme des Verarbeitenden Gewerbes. Die Bruttowertschöpfung in diesem Wirtschaftsbereich stieg um 210 MillionenEuro (+47,8 Prozent).

Im Vergleich dazu stieg die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe in Thüringen insgesamt lediglich um 7,0 Prozent. Die Dienstleistungsbereiche stiegen im Landkreis Weimarer Land um 6,2 Prozent und damit ähnlich stark wie in Thüringen (+6,3 Prozent). Der Unterabschnitt der Dienstleistungsbereiche „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ stieg im Weimarer Land um 13,1 Prozent (Thüringen: +11,2 Prozent).

Im Landkreis Hildburghausen wurde eine gegenteilige Entwicklung erkennbar. Das Bruttoinlands- produkt sank um 166 Millionen Euro (-10,9 Prozent). Dieser Rückgang wurde überwiegend vom Ver- arbeitenden Gewerbe getrieben, welches um 157 Millionen Euro abnahm (-40,1 Prozent). Die Dienstleistungsbereiche zeigten sich ebenfalls rückläufig, wenn auch weniger deutlich (-2,8 Prozent). Treiber dieses Rückgangs war der Bereich „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ mit einem Rückgang um 36 Millionen Euro (-17,4 Prozent).

Bitte beachten:
Das Bruttoinlandsprodukt auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte wird ausschließlich in jeweiligen Preisen ermittelt, also nicht preisbereinigt, da keine Preisindizes auf Kreisebene vorliegen. Zum Vergleich lag in Thüringen die Veränderungsrate des BIP in jeweiligen Preisen von 2021 auf 2022 bei 7,4 Prozent, preisbereinigt bei 1,7 Prozent.

Die Ergebnisse beruhen erstmalig auf dem Gebietsstand zum 31.12.2022. Das bedeutet, die kreis- übergreifenden Gebietsveränderungen zum 01.01.2019 und 01.07.2021 sind in den Ergebnissen be- rücksichtigt. Für die betroffenen Kreise wurde die gesamte Zeitreihe bis zum Jahr 1991 zurück über- arbeitet.