KKH: Projekt zu Cannabis gestartet

Klettern statt Konsumieren

Sonntag
21.07.2024, 13:38 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Meterhohe Kletterwände, viele bunte Griffe und Tritte, Jugendliche, die hoch hinaus wollen: Was zunächst nach Freizeitspaß klingt, hat einen ernsthaften Hintergrund...

Nach seiner Pilotphase ist jetzt in Berlin das Projekt, HöhenRausch‘ zur Cannabis-Prävention gestartet, das die KKH Kaufmännische Krankenkasse eng begleitet und fördert. Im Rahmen von interaktiven Kletterevents werden Jugendlichen soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit vermittelt und das Risikoverhalten in Bezug auf Cannabis geschult. Die Teilnehmer lernen, Gefahren einzuschätzen und daraufhin die für sie richtigen Entscheidungen zu treffen. Ziel ist es, das erfolgreich evaluierte Projekt für Schüler ab 14 Jahren auf weitere Bundesländer auszuweiten.

Die Folgen des Cannabis-Konsums – etwa eine Störung der Gehirnentwicklung, Psychosen oder eine Abhängigkeit – werden häufig unterschätzt, gerade im Jugendalter. „Daher hoffen wir, mit diesem Projekt den Einstieg von Jugendlichen in den Cannabiskonsum verzögern oder bestenfalls verhindern zu können“, sagt Hogne-Holm Heyder, Leiter des Berliner Büros der KKH. Auch mit Blick auf die Teillegalisierung von Cannabis für Erwachsene seien solche Präventionsangebote wichtig, denn die Regelung mache den Konsumeinstieg für Heranwachsende unter Umständen attraktiver.

Bereits vor Inkrafttreten des Cannabis-Gesetzes befürchteten laut einer forsa-Umfrage der KKH fast zwei Drittel (63 Prozent) der Eltern, dass die Hemmschwelle für den Cannabis-Konsum bei Minderjährigen sinkt, wenn das Kiffen für Erwachsene legal wird. „Deshalb müssen Jugendliche bereits heute in ihrem Wissen und ihrer Haltung gestärkt werden, um auch später als Erwachsene kompetente Konsumentscheidungen treffen zu können“, betont Angela Schmidt von der Berliner Fachstelle für Suchtprävention, die die bundesweite Verbreitung des Projekts, HöhenRausch‘ koordiniert. „Wir wissen, dass Prävention nicht nur durch allgemeine Aufklärung wirkt. Unser Ziel ist es deshalb, den Zugang niedrigschwellig zu gestalten und so möglichst viele Jugendliche zu erreichen.“