Auch in diesem Jahr präsentieren sich im Nationalparkzentrum an der Thiemsburg die Siegerfotos des Fotowettbewerbs Glanzlichter. Bereits zum 25. Mal wurden die Glanzlichter der Naturfotografie gesucht...
Jetzt ist einer der größten deutschen Naturfoto-Wettbewerbe entschieden. Eingereicht wurden 19.736 Bildeinsendungen von Fotografen aus 33 Ländern. 2.747 Bildeinsendungen haben am Fritz Pölking Award und 457 Bildeinsendungen am Junior Award teilgenommen. Das Ergebnis ist ein eindrucksvoller Beweis für das hohe Renommee der Glanzlichter und belegt eindeutig, welche Wertschätzung der Naturfoto-Wettbewerb seit Jahren national und international genießt.
Auch bei diesem Glanzlichter-Jahrgang ist die Schirmfrau Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Auszeichnung mit dem Patronat des Deutschen Verbandes für Fotografie ist ebenfalls eine Würdigung des hohen Glanzlichter-Standards.
Vier Tage nahmen sich die Juroren die Zeit, um alle Bilder zu beurteilen. Erst dann standen die diesjährigen Gewinner der Glanzlichter fest. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Gisela Pölking, Naturfotografin, die das Bild für den Fritz Pölking Award auswählte, Willi Rolfes und Uwe Wuller, Naturfotografen und Veranstalter, sowie der Veranstalterin des Naturfoto-Wettbewerbs und Naturfotografin Mara Fuhrmann.
"Glanzlichter-Naturfotograf 2023 ist Mark Chen aus den USA mit dem Bild Der Wachtposten. Das Schwarz-Weiß-Siegerbild zeigt einen kahlen Baum an der Nordküste Floridas (Foto: Mark Chen)
Der Wachtposten
Das Schwarz-Weiß-Siegerbild zeigt einen kahlen Baum an der Nordküste Floridas.
Der Jury ist bewusst, dass sie mit dem diesjährigen Gewinnerbild ein Wagnis eingehen. Die Arbeit von Mark Chen besticht durch ihre Reduzierung auf das Wesentliche. Antoine de Saint-Exupéry soll einmal gesagt haben: Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann. Der Bildautor ist diesem Gedanken konsequent gefolgt. Das Bild ist ein Extrakt und zeigt die Verlorenheit des abgestorbenen Baumes in einer völlig aufgelösten Landschaft. Keine Farbe, keine Struktur, kein zusätzliches Sujet binden die Aufmerksamkeit des Betrachters.
Die Kraft dieses Bildes liegt für die Jury in dem Vermögen, über die Gegenständlichkeit hinaus zu verweisen und mithilfe der Sinnbildlichkeit nach der Botschaft zu fragen. Diese Arbeit forscht nach dem Wesentlichen und Elementaren. Eine sterbende Gestalt verliert sich in der Unendlichkeit. Großartig!
Zum Glanzlichter-Nachwuchs-Naturfotograf 2023 ist der 17-jährige Anton Trexler aus Deutschland gewählt worden mit dem Bild Morgengesang.
Eigentlich mit Landschaftsaufnahmen im Sinn, zog Anton an diesem Frühlingsmorgen vor der Schule los, um das Phänomen der Mondfinsternis festzuhalten. Die morgendliche Stille wurde durch die restlichen funkelnden Sterne geschmückt. An einem Ende des Horizonts erhellte schon ein orangefarbener Streifen der aufgehenden Sonne den Himmel. Gegenüber, hinter den Bäumen, dominierte noch der Blutmond mit seiner nächtlichen Atmosphäre. In dieser Zeit zwischen Tag und Nacht lockte Anton der morgendliche Gesang einer männlichen Amsel, die als einer der ersten Vögel bereits um 5:30 Uhr den Tag eröffnete. Den angehenden Tag im Rücken und die Nacht vor der Kamera, entstand dieses mystische Foto einer ganz gewöhnlichen Amsel.
Aus den Gewinnerbildern wird eine Wanderausstellung erstellt. Diese größte Wanderausstellung Deutschlands wandert drei Jahre durch Deutschland und Italien und wird jährlich an 25 Standorten präsentiert.
Im Hainich wird die Sonderausstellung bis Ende September 2024 im Nationalparkzentrum an der Thiemsburg zu sehen sein (täglich von 10.00 – 19.00 Uhr geöffnet). Sie ist im Rahmen des Besuchs der Freizeiteinrichtung Baumkronenpfad kostenfrei.
Wer keine Gelegenheit hat, sich die Gewinnerbilder in einer der Ausstellungen anzuschauen, kann alle Bilder mit ausführlichen Informationen zum Bild auch im dazu erschienen Buch Glanzlichter 2023 sehen. Darin sind auf 136 Seiten die Aufnahmedaten und Geschichten zum jeweiligen Bild nachzulesen.