Treffen der Generationen in Hachelbich

Radfahren mit Hindernissen

Montag
08.07.2024, 10:00 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Zu einem ungewöhnlichen und rein zufälligen Treffen kam es am Sonntag in Hachelbich. Zwei therapeutische Dreirad-Tandems von der selben Marke trafen hier wirklich zufällig zusammen. So sehr oft gibt es diese Dreirad-Tandem Varianten ja noch nicht hier in der Region...

Zufälliges Tandemtreffen in Hachelbich (Foto: Thomas Leipold) Zufälliges Tandemtreffen in Hachelbich (Foto: Thomas Leipold)


Es handelt sich um therapeutische Tandems, also auch für Menschen mit Handicap gedacht. Das rote Dreirad-Tandem ist ein Fun 2 Go aus der ersten Serie, das Blaue ein Fun 2 Go 2, also 2. Generation. Sie fahren jeweils bis max. 20 km/h mit Motorunterstützung.



Schön, wenn man mit solch einem Fahrrad mit Begleitung noch selbstständig und recht unabhängig unterwegs sein kann. Auch wir hatten wegen meines Handicap nach einem Dreirad Tandem schon vor einiger Zeit immer wieder Ausschau gehalten und mehrere Firmen (zum Beispiel auch bei Firma Pfautec) angefragt, ob sie neben einfachen therapeutische Dreirädern auch eine Ausführung als Tandem haben.

Die Antwort war leider oft negativ. Nun wurden wir aber bei der holländischen Firma Van Raam fündig. Dort hat man sich auch auf solche Tandem-Dreiräder unter anderem spezialisiert.

Gut, wenn man auch mit diesen Dreirad-Fahrrädern die vorhandenen Radwege sicher nutzen kann. Doch da gibt es leider auch Einschränkungen und Hindernisse. Mit einem Radstand von etwa 1 Meter bei den Hinterrädern sind einige Radwege entweder gar nicht nutzbar oder nur recht „abenteuerlich“.

Zum Vergleich, ein Elektro-Rollstuhl hat ja meist nur einen Radabstand von etwa bis 80 cm, ist also schmaler gebaut. Sicher hat bei den Planungen der Radwege und Netze keiner an solche speziellen Tandem-Dreiräder und solche Personengruppen mit und ohne Handicap gedacht, die diese Fahrzeuge noch mit Begleitperson fahren und nutzen können?

An einigen Stellen stehen die Poller stehen so (un)günstig, dass die Wegbreite des z. B. asphaltierten Radweges dann gar nicht mehr zum durchfahren ausreicht und man (hoffentlich) auf das Bankett noch ausweichen kann falls diese nicht schon abschüssig sind. Kennen wir leider auch aus eigener Erfahrung. Das Paar, welches wir in Hachelbich getroffen haben, berichtete auch von solchen und ähnlichen „Hindernissen“.
Fahren Sie mit solch einem Gefährt von Sondershausen Bebra Richtung Graß treffen Sie unter anderem auf Absperrgitter an den Bushaltestellen in Bebra, die den Geh-Radweg dermaßen einschränken, dass Sie da nicht mehr lang fahren können.

Sie müssen also notgedrungen auf die Straße ausweichen und dort fahren. Ein Stück weiter steht ein recht großer Baum bis etwa zur Hälfte auf dem Gehweg. Sie können da nicht ausweichen. Eine zusätzliche Verbreiterung des Geh/Radweges in diesem Bereich gibt es auch nicht.

An den Bebraer Teichen ist der bis zur Buswendeschleife ausgewiesene Radweg wegen Bewuchs/Wildwuchs und Wucherungen dann auch nicht mehr für diese Tandems nutzbar und an der Buswendeschleife müssen Sie dann zwingend auf die Straße (alte B 4) ausweichen, da es da bis zur Possen-Auffahrt keinen Radweg mehr gibt. Eigentlich schade!

Insgesamt muss man trotz noch einiger Schwachstellen aber sagen, dass es schön ist, dass es solche Radwege gibt und die Radfahrer dadurch oft auch nicht mehr auf der PKW-Fahrstraße fahren müssen.
Thomas Leipold, Sondershausen