Ein Blick in die Statistik

Eheschließungen auf historischem Tiefpunkt

Mittwoch
03.07.2024, 10:03 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Thüringer Standesbeamtinnen und -beamte vollzogen im Jahr 2023 so wenig Eheschließungen wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. Denn im Jahr 2023 gaben sich 7 637 Paare vor Thüringer Standesämtern das Ja-Wort...

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, waren das 897 heiratswillige Paare weniger als im Jahr zuvor (-10,5 Prozent) und so wenige wie seit dem Jahr 1980* nicht mehr.

Dass die absolute Zahl an Eheschließungen sinkt, liegt zu einem großen Teil am allgemeinen Rückgang der Bevölkerung im heiratswilligen Alter. In Relation zur Bevölkerung war mit 3,0 Eheschließungen je 1 000 Einwohner der Tiefststand im Jahr 1992 erreicht. Im Jahr 2023 lag dieser Wert bei 3,6 Ehen.

Wie auch im Vorjahr sind bei den Thüringerinnen und Thüringern die sonnigen Monate, vor allem der Juni, Juli und August, die beliebtesten Monate, um zu heiraten. Der beliebteste Einzelmonat im Jahr 2023 war der Juni mit 1 156 Eheschließungen. Jedoch lag auch der März mit insgesamt 489 Eheschließungen über dem Durchschnitt der Vorjahre (393 Eheschließungen). Allein an den Tagen 02.03.2023, 03.03.2023 und 23.3.2023 fanden 41,9 Prozent der Eheschließungen des Monats
statt**.
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Von den im Jahr 2023 geschlossenen Ehen wurden 155 von gleichgeschlechtlichen Partnerinnen und Partnern eingegangen (2,0 Prozent). In 6 Fällen wurde eine bereits bestehende Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt. Den 85 Frauenpaaren standen in Thüringen 70 Männerpaare gegenüber. Das durchschnittliche Heiratsalter aller Eheschließenden stieg im Vergleich zum Vorjahr wieder an. Die Bräute waren 2023 im Schnitt 39,1 Jahre alt (2022: 38,6 Jahre) und die Bräutigame 42,0 Jahre (2022: 41,5 Jahre).

Unter den kreisfreien Städten und Landkreisen gab es im Jahr 2023 absolut betrachtet die meisten Eheschließungen in der Landeshauptstadt Erfurt (710 Trauungen), gefolgt von den Landkreisen Wartburgkreis mit 617 Ehen und Gotha mit 540 frischverheirateten Paaren. Am seltensten wurde inder kreisfreien Stadt Suhl der Bund der Ehe geschlossen (98 Eheschließungen), gefolgt von den Landkreisen Sonneberg (189 Eheschließungen) und Hildburghausen (203 Eheschließungen).

In Relation zur Gesamtbevölkerung ergibt sich ein etwas anderes Bild. Dieser Betrachtung folgend fanden die meisten Eheschließungen mit 4,3 Ehen je 1 000 Einwohner im Landkreis Weimarer Land statt, gefolgt von dem Landkreis Unstrut-Hainich-Kreis und der kreisfreien Stadt Weimar mit je 4,2 Ehen je 1 000 Einwohner. Die wenigsten Eheschließungen in Relation zur Bevölkerung ver- zeichnete die kreisfreie Stadt Suhl (2,6 Eheschließungen je 1 000 Einwohner), gefolgt von der kreisfreien Stadt Jena mit 2,8 Eheschließungen je 1 000 Einwohner sowie der kreisfreien Stadt Gera mit 3,1 Eheschließungen je 1 000 Einwohner.

*Beginn der Zeitreihe

**Ausführlichere Ergebnisse zu den Eheschließungen in Thüringen, mit speziellem Augenmerk auf
besondere Datumskonstellationen, wurden in einem Aufsatz im Statistischen Monatsheft Thürin-
gen, Ausgabe März 2020, festgehalten.