Container-Standorte

Spiegelbild der Gesellschaft

Montag
01.07.2024, 09:00 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Rund 50 Standorte mit Altkleider-Containern betreibt der Horizont-Verein in Nordhausen. Eigentlich eine gute Sache, wenn da die (Un)Vernunft einiger Menschen nicht wäre...

So sieht es aus an den Standorten der Container (Foto: Horizont-Verein) So sieht es aus an den Standorten der Container (Foto: Horizont-Verein)
Solche Container sind recht praktisch und könnten eine sogenannte Win-Win-Situation in der Gesellschaft sein. Wir Konsumenten könnten dort unsere nicht mehr anziehbaren oder unmodernen Klamotten kostenlos entsorgen.

Der gemeinnützige Horizont-Verein sammelt die Inhalte der Container ein und verkauft nach dem Sortieren Hemd, Hose, Pulli oder Mantel an einen Zwischenhändler.

Was eigentlich recht simpel im Ablauf daherkommt, ist zunehmend kompliziert und bringt für den Verein mehr Probleme als wirtschaftliche Erlöse. Laut Vorschrift ist der Betreiber solcher Standortorte auch für die Ordnung und Sauberkeit in einem Umfeld von einem Meter verantwortlich.

So sieht es aus an den Standorten der Container (Foto: Horizont-Verein) So sieht es aus an den Standorten der Container (Foto: Horizont-Verein)
Was "verantwortungsvolle" Zeitgenossen dort neben Klamotten so alles ablagern, das spottet jeder Beschreibung. Die Bilder geben nur einen kleinen Einblick in den Status Quo. Aber es kommt noch besser: Der Inhalt der Container ist mitunter ziemlich unbrauchbar, weil "besonders" Schlaue dort Bioabfall deponieren.

Für den Horizont-Verein steigen einerseits seit Jahren die Kosten für die Entsorgung des Sperrmülls, andererseits sinken die Erlöse. Erste Reaktion: die Zahl der Standorte wurden reduziert. Allerdings wollen die Verantwortlichen die Entwicklung weiter beobachten.

Fazit: Es ist immer das Verhalten einzelner, das Auswirkungen auf viele in einem Gemeinwesen hat. Die Motivlagen für diese gemeinschädliche Handlungen sind unbekannt, sie können auch kaum erforscht werden, denn die "Täter" können in den meisten Fällen nicht ermittelt werden.

Vorschlag: Vielleicht sollten die Brennpunkt-Standorte per Video überwacht werden? Das würde eventuell abschrecken. Aber da stehen leider Gesetze in diesem Land davor, die irgendwas mit Datenschutz zu tun haben. Auf der anderen Seite ist Abschreckung eine Facette der Erziehung. Leider kommt Egoismus vor Gemeinnutz - mit zunehmender Tendenz.
Peter-Stefan Greiner