Reiseverkehr in der Urlaubszeit:

Bei Staugefahr ist Abstand Trumpf!

Sonnabend
29.06.2024, 15:28 Uhr
Autor:
red
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Mit Beginn der Sommerferien nimmt auch der Reiseverkehr auf den Autobahnen wieder zu. Es ist daher vermehrt mit Staus zu rechnen. Unfallexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen rät bei hohem Verkehrsaufkommen zu Besonnenheit und erhöhter Bremsbereitschaft...

Auch moderne Verkehrsleitsysteme können nicht verhindern, dass der Verkehrsfluss bei zu hohem Verkehrsaufkommen zum Erliegen kommt. Die Urlaubszeit ist dafür geradezu prädestiniert, da zum ohnehin hohen Verkehrsaufkommen auch noch der Reiseverkehr hinzukommt. Besonders die Hauptreiserouten von Nord nach Süd sowie von Ost nach West sind dann schnell überlastet. Immer wieder kommt es zu zähfließendem Verkehr und Stau. Dennoch rechnen nicht alle Autofahrer damit, dass schon hinter der nächsten Kurve ein Stauende lauern könnte – manchmal kann dann selbst eine Notbremsung nichts mehr retten. Um das Risiko von Auffahrunfällen zu reduzieren, gibt Unfallexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen einen simplen Tipp: Er rät bei Staugefahr, generell etwas mehr Abstand zum Vorausfahrenden einzuhalten und auch das Tempo vorsorglich zu reduzieren – taucht das Stauende plötzlich auf, ist es für solche Vorsichtsmaßnahmen längst zu spät.

Nicht nur zu hohes Verkehrsaufkommen kann einen Stau und stockenden Verkehr verursachen, auch Baustellen oder Unfälle bringen den Verkehr immer wieder zum Erliegen. Obwohl Deutschlands knapp 13.000 Kilometer Autobahn und fast 40.000 Kilometer Bundesstraße genügend Ausweichrouten bieten, zählen Staus auch unter normalen Umständen zu den Reisebegleitern vieler Urlauber. Oftmals verlängern sich die Standzeiten aufgrund von Folgeunfällen. Diese passieren meistens aufgrund von Unaufmerksamkeit und zu geringem Sicherheitsabstand und könnten eigentlich gut verhindert werden.

„Wer sich dem Stauende nähert, sollte unverzüglich die Warnblinkanlage einschalten und, wenn dies noch möglich ist, behutsam abbremsen. Dadurch wird der Nachfolgeverkehr vor der Gefahr gewarnt, ein Auffahren kann so meistens vermieden werden“, so Leser. Außerdem muss immer ausreichend Abstand zum Vordermann eingehalten sowie eine Rettungsgasse gebildet werden. Diese ist in der Mitte der Richtungsfahrbahn beziehungsweise bei drei Fahrstreifen zwischen dem linken und dem mittleren Fahrstreifen freizuhalten. Achmed Leser empfiehlt Autofahrern, im Stau einen kühlen Kopf zu bewahren. „Bei längeren Wartezeiten sollten Autofahrer den Motor abstellen“, so der Verkehrsexperte. Dies senkt den ohnehin höheren Spritverbrauch im Staubetrieb. Unnötige Spurwechsel bringen nachweislich keinen messbaren Zeitgewinn, sie erhöhen nur das Unfallrisiko. Daher rät Leser klar von solchem Kolonnenspringen ab.

Zeit und Nerven sparen kann hingegen, wer sich vor Fahrtantritt rechtzeitig über das Verkehrsgeschehen und Stauwarnungen informiert, aktuelle Verkehrsmeldungen berücksichtigt und seine Routenplanung entsprechend anpasst.