ADAC hält Strafzölle in der Absatzkrise für falsch

Wohl keine 15 Millionen E-Autos bis 2030

Dienstag
18.06.2024, 14:22 Uhr
Autor:
red
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Die Probleme mit den teuren Elektroautos setzen sich mit geplanten Strafzöllen auf chinesische Wagen fort. Weiterhin kaufen weniger Menschen die Fahrzeuge als politisch gewünscht: Mit 29.708 neu zugelassenen E-Pkw bewegen sich die Zahlen im Mai weiterhin auf einem niedrigen Niveau…

Damit setzt sich auch bei den Fahrzeugen mit reinem Batterieantrieb der allgemeine Trend fort, denn im Mai wurden insgesamt weniger Fahrzeuge zugelassen als in den Monaten April und März. Im Mai des Vorjahres wurden noch 42.780 reine E-Fahrzeuge zugelassen.

Die nun geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China und die damit einhergehenden steigenden Preise dieser Modelle werden voraussichtlich auch die Zulassungszahlen weiter drücken, vermuten Experten des ADAC. In den vergangenen Monaten stammten in Deutschland etwa zehn Prozent der neu zugelassenen reinen Elektroautos von chinesischen Herstellern, im Mai 2024 sind es sogar 14,4 Prozent. Aber nicht nur die chinesischen Hersteller wären betroffen. Auch Fahrzeuge deutscher Hersteller für den heimischen Markt werden in China produziert.

Der ADAC lehnt die geplanten EU-Strafzölle auf Elektroautos aus China ab. Strafzölle könnten den Wettbewerb verzerren und die Innovationskraft der gesamten Branche zum Nachteil der Verbraucher beeinträchtigen, sagt ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand: „Für den Hochlauf der Elektromobilität ist eine große Angebotsvielfalt auf dem Automobilmarkt, unabhängig von der Herkunft, wichtig. Strafzölle könnten dagegen dafür sorgen, dass einige Modelle vom Markt verschwinden.“

Darüber hinaus sieht der ADAC die Gefahr eines Handelskrieges, der am Ende die deutschen Verbraucher hart treffen könnte. Hillebrand: „Höhere Preise für Fahrzeuge werden die Kaufentscheidungen beeinflussen und den Umstieg auf umweltfreundliche Elektromobilität erschweren. Auch die inländische Industrie, die einen Großteil ihres Umsatzes bereits in China macht, würde unter einem Handelskrieg leiden.“