Rezension von Gästeführerin Christina Bessing

Film zum Theaterstück "Time and Time again" hatte Premiere

Dienstag
04.06.2024, 18:36 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Gestern wurde der Film zu dem Theaterstück "Time and Time again", im Burgtheater in Bad Langensalza gezeigt. Christina Bessing, eine allseits bekannte Gästeführerin aus Bad Langensalza, hatte bereits vor dem Film das Theaterstück gesehen und berichtet nun begeistert von ihren Eindrücken...

Theaterstück "Time and Time again" - Eine Projekt gegen den Krieg (Foto: Stefanie Richter) Theaterstück "Time and Time again" - Eine Projekt gegen den Krieg (Foto: Stefanie Richter)


Time and Time again – „Immer und immer wieder“ werden Kriege geführt. Das Thema zieht sich durch die Geschichte der Menschheit und durch die Geschichte unserer Stadt. Der Krieg ist gegenwärtig – in der Ukraine, im Gaza.



Das aufgeführte Theaterstück „Time and Time again“ stammt vollständig aus der Feder der Schüler des Salza Gymnasiums, welches im Darstellen-und-Gestalten-Kurs entstand. Die Projektidee hatte Cassandra Chan-Kosiol. Begleitet wurden die Schülerinnen von der Theaterpädagogin Anna Elise Müller der 3K-Theaterwerkstatt e.V. und der Gymnasiallehrerin Theresa Eichhorn. In Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten Erik Eitner und dem Choreografen Miles Shane entstanden eindrucksvolle Tanzdarstellungen und Videoanimationen. Die Kostüme, die Bühnenbilder und die Videoanimationen wurden selbst entworfen und gefertigt.

Nach eineinhalb Jahren harter Arbeit wurde das entstandene Stück gemeinsam mit der Theater-AG der Grundschule Sonnenhof inszeniert und aufgeführt.
Das Stück spielt in einem fiktiven Waisenhaus in Bad Langensalza. Dort leben Kinder aus verschiedenen Nationen, mit unterschiedlicher Vergangenheit. Drei Kinder werden Freunde: Das suahelische Mädchen Amani, der syrische Junge Farah und das ukrainische Mädchen Vira. Das Mädchen Vik lässt keinen Tag aus, um die drei Freunde zu mobben. Sie ist seit ihrer Geburt im Waisenhaus. Ihre Vertraute ist die Erzieherin Frau Finster, die Vik immer wieder zu Sticheleien an den drei Freunden ermuntert und Auseinandersetzungen provoziert. Dafür bekommt sie die Zuwendung von Frau Finster.

Amani ist ein Erinnerungsstück von ihren Eltern geblieben, eine Taschenuhr mit eingravierten Symbolen. Ihr großer Wunsch ist es, ihre Eltern zu finden.
Und da ist noch ein Kobold namens Rocket, in dessen Reich ein Krieg herrscht und dieser nur beendet werden kann, wenn er herausfindet, warum Menschen Kriege führen und wie diese verhindert werden können.

So beginnt eine magische Zeitreise zu Persönlichkeiten, welche die Geschichte unserer Stadt mitgeprägt haben. Die Symbole der Taschenuhr geben ihnen die Orientierung. Amani und ihre zwei Freunde sowie Rocket treffen auf Hermann von Salza, Friederike von Sachsen-Weißenfels, Friedrich Wilhelm Loof und Anni Berger. Deren Lebzeiten waren durch Kriege geprägt und sie waren Zeuge von kriegerischen Auseinandersetzungen. Sie nehmen die Jugendlichen und den Kobold mit in die Kriegsgeschehen. So kommen sie zu ihren Erkenntnissen wie Kriege entstehen und zu Lösungen, wie Kriege verhindert werden können.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen haben die Schüler musikalisch und tänzerisch eindrucksvoll dargestellt. Mit dem Streitgespräch vor jeder kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den beiden Befehlshabern „Die Gute Seite der Macht“ und „Die Böse Seite der Macht“ wurden die Zuschauer in den schwelenden Konflikt mitgenommen.

Der multimediale Zeitsprung wurde durch flinke kleine Kobolde, gespielt von Grundschülern aus der Grundschule Sonnenhof, dargestellt. Sie haben die Waisenkinder und den Kobold Rocket in das entsprechende Zeitraster „gebracht“.
Im Theaterstück wurde die Geschichte von Persönlichkeiten unserer Stadt in Verbindung mit deren Kriegserlebnissen im Kontext zu unserer Zeit betrachtet. Die Schüler haben überzeugend gespielt und haben das Hoffen auf ein friedliches Miteinander und die ständige Gefahr von Auseinandersetzungen durch verschiedene Sichtweisen, Idealen und Machtmissbrauch im Großen wie im Kleinen großartig vermittelt und dargestellt.

Findet der Kobold Rocket die Antwort, um den Krieg in seinem Königreich zu beenden? Findet Amani ihre Eltern? Lernen sie und ihre Freunde auf ihrer Zeitreise, wie sie friedlich zusammenleben und ihre Konflikte mit Vik lösen können?
Das erfahren Sie bei der Filmvorführung der Theateraufführung am 3. Juni um 16 Uhr im Burgtheater, bei der auch die SchülerInnen ihre Arbeit vorstellen Der Eintritt ist frei. Spenden für zukünftige Theaterprojekte sind willkommen.