Internistische Intensivstation des Südharz Klinikums

Umbau wird zur Mammutaufgabe

Dienstag
04.06.2024, 14:10 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im Nordhäuser Südharz Klinikum wird aktuell der Umbau der internistischen Intensivstation (ITS II) vorbereitet. “Das wird eine Mammutaufgabe”, sagt der verantwortliche Projektsteuerer Gunther Hebestreit, deren Umsetzung mit einigen Problemen behaftet ist...

Da sind unter anderem notwendige Vergrößerungen der Patientenzimmer. Die derzeitige Größe von 23 Quadratmeter bei einer Belegung mit zwei Betten lässt mitunter eine schnelle Reaktion des medizinischen Personals bei auftretenden Problemlagen kaum noch zu, kann aber durchaus realisiert werden.

Viel komplizierter ist hingegen der Einbau moderner Medizintechnik sowie die Bereitstellung umfangreicher Schwesternarbeitsplätze, die wiederum Voraussetzung für die Umsetzung des Projektes der digitalen Pflegeakte sind. Kompliziert vor allem aufgrund der bislang fehlenden Finanzierung seitens des Landes Thüringen. Hier geht es immerhin um eine Gesamtsumme von fast zehn Millionen Euro.

Im vergangenen Jahr hatte die Geschäftsführung des Klinikums einen entsprechenden Antrag auf Fördermittel beim Land gestellt. Dazu gibt es bislang keinen positiven Bescheid aus dem zuständigen Ministerium. Das wiederum hat zur Folge, dass das Klinikum nicht mit den baulichen Maßnahmen anfangen kann, weil ein vorzeitiger Baubeginn “fördermittelschädlich” ist.

Das Paradoxe an dem Thema ist damit nicht ausgeschöpft, die Krankenkassen kommen nun ins Spiel. Diese sanktionieren eine Unterschreitung des vorgegebenen Digitalisierungsgrades ab 2027. Geschäftsführer Guido Hage fasst zusammen: “Da werden Krankenhäuser ab 2027 mit Sanktionen belegt und somit bei den Erlösen bestraft, die aber nicht rechtzeitig mit dem Umbau und der weiteren Digitalisierung beginnen können, weil ihnen das Land als Fördermittelgeber nicht die notwendigen Fördermittel bereitstellt. Das kann man eigentlich niemandem erklären.”

Hinzu kommt für Gunther Hebestreit und den Leiter der IT, Stephan Stein, der Zeitdruck. Allein für die Vorbereitung, die Ausschreibung und die Vergabe der Leistungen wird ein Vorlauf von 12 Monaten veranschlagt. Das bedeutet, wenn jetzt mit den Arbeiten begonnen werden könnte, dann ist eine Realisierung bis Ende 2026 möglich.