NICHT NUR THÜRINGER

Demokratie

Sonnabend
01.06.2024, 23:20 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Warum singe oder summe ich nur immerzu alte Reinhard-Mey-Lieder? Bei „Wahlsonntag“ aus dem Jahr 1989 bin ich nicht textsicher. Bei "Was kann schöner sein auf Erden, als Politiker zu werden?" Gerda Hassmagd hat sich da so ihre Gedanken gemacht...


(1973) stimmt das deutlich mehr, aber die bei Wahlen gewünschten 100% erreiche ich auch dabei nur mit den Rechenkünsten der amtierenden Politiker und einiger weniger Kommentatoren. Macht nichts: Wenn Sie mitsingen wollen, können Sie Text und Melodie einfach der Suchmaschine Ihres Vertrauens entreißen. Vorsicht! Der nachfolgende Text enthält noch mehr, aber nicht nur Satire.

Fakt ist, die Entstehung der AfD haben wir der Vorgängerregierung zu verdanken. Für ihr Wachsen, Blühen und Gedeihen sorgt nach wie vor die Ampel. In vertrauter Gemeinsamkeit mit der neuen „Nationalen Front“, egal, wie diese auch regional unterschiedlich heißt. Obwohl es diese damals noch gar nicht gab, hat sie schon 2019 Erfolge gefeiert.

Hat es sogar geschafft, eine Wahl rückgängig zu machen und die angekündigten Neuwahlen immer wieder zu verhindern. Sogar die CDU war einverstanden mit der Verhinderung: „Es sind zurzeit keine anderen Kräfteverhältnisse zu erwarten“, war zu lesen und hören. Nicht nur missmutige Räächte sangen oder summten damals: „Vom Überfluss der Diäten, platzen dir die Taschen aus den Nähten.....“.

Im Landkreis Nordhausen versuchen ein paar Hilfsdiskutanten zurzeit aus Mücken Elefanten zu machen. Leiten aus einer Personenwahl B gegen P und der Parteienwahl um den Einzug in die Räte von Stadt und Kreis einen Stimmenverlust der AfD von rund 20 % ab. Wie viel Wahlmöglichkeiten gab es zum Schluss der OB-Wahl? Richtig: genau 2. Wie viel Möglichkeiten gab es bei den Wahlen zu Stadtrat und Kreistag? Bitte zählen Sie selbst. Mir ist das zu langweilig.

2024 sind andere Kräfteverhältnisse nach den vielen Wahlen zu erwarten. Aber man will ein Gegenmittel, welches man bisher erfolglos angewendet hat, etwas erhöhen: Die Brandmauer. In meiner Erinnerung hat schon mal ein „kleines deutsches Restvölkchen“ von knapp 17 Millionen eine schöne hohe Mauer zum Einsturz gebracht. Was kann man daraus mit relativ geringem Denkaufwand schließen: Mauern sind keine Hindernisse, sondern ein Armutszeugnis.

Wer sich die Ergebnisse der Kommunalwahlen vom 26.05. ansieht, muss verstehen: Die „Altparteien“ büßen immer mehr Stimmen ein, die AfD und einige Splittergruppen können mit ihrem Wahlergebnis durchaus zufrieden sein. Man muss sich nur mal vorstellen, die AfD trennt sich von ihren Naziideologien und einigen wenigen Personen, die diese unterstützen und machen nur noch Sacharbeit. Dann ist diesseits der Mauer Heulen und Zähneklappern angesagt. Sehr laut wird es nicht sein, weil man die wenigen vor der Mauer hinter derselben dann kaum noch hört.

Hört endlich auf, Ausgrenzung zu betreiben. Tauscht oben eure Argumente aus und hört auf „die da unten“, die gerade wieder mal deutlich gezeigt haben, worauf sie gut und gerne verzichten können. Ich versuche mal eine Aufzählung: Kriege, Terroristen aller Art, Demonstrationen für ein Kalifat auf deutschem Boden, groß gewordene Kinder mit verqueren Ansichten zum nahen Osten, kommunale Intrigen, Klimakleber, Herrn Habecks Testgesetze, einen aus allen Rudern gelaufenen, nur noch geldgierigen ÖRR, gendern und gängeln was das Zeug hält. Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.

Ehe jetzt ein paar Obere der AfD mir die Ehrenmitgliedschaft anbieten: Vergesst es. Eure Ideologien sind auch nicht meine. Aber Nordhausen, Thüringen und Deutschland ohne Opposition mag ich mir nicht ausdenken. Viele der hier und heute etwas Älteren kannten die Nationale Front 40 Jahre lang und haben einfach keine Lust auf eine Fortsetzung. Mauern in den Köpfen sind schlimmer, als Mauern aus Beton.

Warum? Die in den Köpfen sieht man nicht.
Gerda Hassmagd