Wieder mehr Verurteilungen in Thüringen

Nach ersten Ergebnissen der Strafverfolgungsstatistik standen im Jahr 2023 insgesamt 21 177 Personen wegen einer oder mehrerer Straftaten oder Vergehen vor einem der Thüringer Gerichte. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, wurden 16 656 Angeklagte rechtskräftig verurteilt…

Das heißt gegen sie wurde eine Freiheitsstrafe, Geldstrafe oder Strafarrest (bei allgemeinem Strafrecht) bzw. eine Jugendstrafe, Zuchtmittel oder eine Erziehungsmaßregel (bei Jugendstrafe) verhängt. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Verurteilten um 4,1 Prozent an. In weiteren 570 Fällen entschieden die Gerichte auf Freispruch, in 3 936 Fällen wurde das Verfahren eingestellt oder von einer Strafe abgesehen, gegen 15 Personen wurde eine Maßregel ausgesprochen.

Die Verurteilungsquote lag mit 78,7 Prozent leicht über der des Vorjahres (2022: 77,9 Prozent). Die Verurteilungsquoten der Jugendlichen (44,5 Prozent) und der Heranwachsenden (61,7 Prozent) lagen deutlich unter der der Erwachsenen (81,5 Prozent). Die Verurteilungsquote der Nichtdeutschen war mit 81,4 Prozent um 3,4 Prozentpunkte höher als die der deutschen Verurteilten (78,0 Prozent). Mit 3 280 Personen gab es in Thüringen so viele Verurteilungen von Ausländerinnen und Ausländern wie noch nie zuvor. Im Jahr 2023 hatten mit 19,7 Prozent knapp ein Fünftel aller Verurteilten keine deutsche Staatsbürgerschaft, im Jahr 2022 waren es 18,1 Prozent. Zu beachten ist, dass bei der Zahl der verurteilten Nichtdeutschen auch Personen enthalten sind, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben.

Die meisten Verurteilten (12 520 Personen) haben gegen das Strafgesetzbuch (+5,5 Prozent) und 4 136 Personen gegen andere Bundes- und Landesgesetze (+0,3 Prozent) verstoßen. Hauptsächlich handelt es sich hier mit 1 651 Verurteilten um Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz. Allerdings gab es bei diesen Straftaten gegenüber dem Vorjahr einen enormen Rückgang um 12,4 Prozent.