Kommunalwahlen 2024

Es wurde gewählt - und jetzt?

Montag
27.05.2024, 09:40 Uhr
Autor:
psg
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Im Landkreis Nordhausen sind die kommunalen Wahlen zum Kreistag und zu den Gemeinderäten schon wieder Geschichte. Doch wie soll es nun in den kommenden fünf Jahren weitergehen?

Wohin geht der Weg? (Foto: Leopictures auf Pixabay) Wohin geht der Weg? (Foto: Leopictures auf Pixabay)
Ich will an dieser Stelle nicht aufzählen, was man aus dem Ergebnis der Wahl für den Nordhäuser Stadtrat und den Kreistag alles herauslesen kann. Einige Punkte sollen es aber doch sein.

Wir beginnen mit dem Sieger der Wahl, der AfD. Die konnte im Kreistag und im Stadtrat am deutlichsten zulegen und wird künftig mit 13 Sitzen vertreten sein, im Kreistag sind es 15. Noch interessanter wird der Blick auf die Stimmen, die für die einzelnen Kandidaten abgegeben wurden. Im Stadtrat ist Frank Kramer (3239) der "Sieger", im Kreistag Jörg Prophet mit über 24000 Stimmen.

Das eigentlich überraschende Moment ist bei der AfD jedoch, dass im Kommunalen die Partei keinen Schaden durch "hausgemachte" Querelen, aber auch nicht durch das mediale Bashing genommen hat. Diejenigen, die am meisten die Kampftrommeln bemüht haben, die wurden allesamt abgestraft. Die Linken und die Grünen sind die Verlierer.

Wenn die politischen Tränen geweint sind, dann wird man argumentieren, dass ja zum Beispiel in der Stadt Nordhausen 65 Prozent der Stimmen für sogenannte demokratische Parteien abgegeben worden sind. Mathematisch stimmt das, politisch eine absurde Ausrede ob der eigenen Niederlage. Drehen wir doch den "Spieß" einmal um: 94,9 Prozent in Nordhausen wollten keine Grünen wählen.

Was folgt nun aber aus der gewählten Situation? Wird sich eine Koalition gegen den Wahlgewinner bilden? Das Zünglein an der Waage wird das Verhalten der CDU sein, die mit der AfD zusammen die absolute Mehrheit der Sitze stellen wird. Wird sich die CDU das zutrauen oder bleiben die acht Christdemokraten auf Parteilinie und basteln jetzt schon an der Brandmauer, die es so im Stadtrat nicht wirklich gab?

Es wird also ziemlich spannend in den nächsten Wochen. Bleibt am Ende dieser Betrachtung noch ein wirklich erfreulicher Fakt: Der moralische "Wahlbetrug" der hauptamtlichen Politiker, die nur als Stimmenfänger auf der Liste stehen, wurde von der Wählerinnen und Wählern als solcher bewertet: Beispiel: Matthias Jendricke bekam 576 Stimmen und kann nun beruhigt seinem Job als Landrat weiter nachgehen.
Peter-Stefan Greiner