Der Große Preis von Immenrode

Ein Fest nicht nur für Ross und Reiter

Freitag
24.05.2024, 08:16 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Dem Landkreis steht im kommenden Monat ein besonderes sportliches Highlight ins Haus, das im kleinen Immenrode für viel Trubel sorgen wird. Fünf Tage lang treffen hier Ross und Reiter aus ganz Deutschland zusammen, um sich im Springreiten zu messen…

In Immenrode kommen im Juni Springreiter aus ganz Deutschland zusammen (Foto: agl) In Immenrode kommen im Juni Springreiter aus ganz Deutschland zusammen (Foto: agl)


Die Feinheiten einer Sportart offenbaren sich oft nur den Eingeweihten im Detail, das ist auch beim Springreiten nicht anders. Was man können muss, um im Springen Kl. S** den Großen Preis vom Immenrode zu erlangen, davon sollten sich Reiterinnen und Reiter ein Bild machen können, der Laie kann wenig damit anfangen.

Dennoch kamen im vergangenen Jahr, als man den Wettbewerb gerade einmal in seiner zweiten Auflage durchführte, über die fünf Wettkampftage rund 3.000 Besucher in den kleinen Ort im Herzen des Landkreises. „Es ist eine Sache, so etwas mal im Fernsehen zu sehen. Es ist etwas ganz anderes, wenn man die Partnerschaft von Mensch und Tier, die Kraft und Eleganz, die Koordination und die Konzentration, die es für so einen Wettkampf braucht, live zu erleben.“, schwärmt Matthias Tanz. Der ist alles andere als ein Laie, sitzt seit dem 10. Lebensjahr regelmäßig selber im Sattel und vertritt über den „Thüringer Reit- und Fahrverband“ 7.400 Mitglieder und 229 Reitvereine.

Zu denen gehört auch der kleine „ländliche Reitverein“ Immenrode, der in rund einem Monat, vom 19. bis zum 23. Juni, den großen Wettkampf erneut stemmen will. Der Platz, den man sich während der Corona-Pandemie auf dem Reiterhof erschlossen hat, ist aller erster Güte und in dieser Qualität im Freistaat nur selten zu finden, lobt Tanz, das habe sich in der Szene inzwischen herumgesprochen, etwa 1.000 Starts zählte man über alle Alters- und Wettkampfklassen im vergangenen Jahr.

Gemeinsam für den Spitzensport - Familie Mackerodt, das Landratsamt, der Thüringer Reit- und Fahrverband und Unternehmer Helmut Peter luden gestern zur Vorstellung des Großen Preis von Immenrode in den kleinen Ort (Foto: agl) Gemeinsam für den Spitzensport - Familie Mackerodt, das Landratsamt, der Thüringer Reit- und Fahrverband und Unternehmer Helmut Peter luden gestern zur Vorstellung des Großen Preis von Immenrode in den kleinen Ort (Foto: agl)


Aufgemerkt hat man da auch im Landratsamt, in jüngster Zeit ist man hier stärker bemüht, die sportlichen Events Abseits von König Fußball stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken und so lud man gestern, zusammen mit den Organisatoren Julia und Ralph Mackerodt, Verbandspräsident Tanz und dem Unternehmer Helmut Peter, nach Immenrode. Letzterer zählt zu den maßgeblichen Unterstützern des Vereins und des Wettkampfes, Engagement das man nicht nur gerne sieht, sondern auch dringend benötigt. Der Aufwand ist hoch, organisatorisch und finanziell, erklärt Ralph Mackerodt. An erster Stelle steht die Versorgung der Athleten, sowohl der zwei- wie auch der vierbeinigen. Rund 200 Pferde wird man über die Wettkampftage vor Ort unterbringen, dazu braucht es Platz für Fahrzeuge und Ausrüstung sowie Unterbringung und Verpflegung. Hinzu kommt eine erkleckliche Anzahl an Wettkämpfen, Qualifikationen und Prüfungen, die alle ordentlich organisiert sein wollen.

Für den sportlichen Teil ist in der Reiterfamilie Tochter Julia Mackrodt verantwortlich. Los geht es am Mittwoch, den 19. Juni, mit den Wettkämpfen für den Nachwuchs. Junge Pferde und Reiter können hier erste Erfahrungen im Wettkampfzirkus sammeln, dazu gehören auch die Einlaufprüfungen für das „Bundeschampionat“. Am Donnerstag und Freitag folgen weitere Sprungwettbewerbe, die zum Finale des „Partner Pferd“ Cup in Leipzig qualifizieren, am Freitagabend lädt man außerdem zu einer kleinen Party. Ab Samstag steuert das Fest dann auf seinen Höhepunkt zu, unter anderem steht eine besondere Barriere-Springprüfung, ein Kostümspringen und ein „Jump and Drive“ - Wettkampf auf dem Plan, also ein Parcourlauf den man erst mit dem Pferd und dann mit dem Fahrzeug absolvieren muss.

Am Sonntag dann das Finale, in den Klassen S** und A** wird um den Großen Preis von Immenrode gesprungen. Drumherum will man einiges bieten - Aussteller aus der Region, ein großes Kinderland mit Hüpfburg, Karussell und Schminken und natürlich kulinarische Versorgung runden das Fest ab.
Für die ersten Wettkampftage am Mittwoch und Donnerstag wird man keinen Eintritt verlangen, am Freitag, Samstag und Sonntag kostet die Karte fünf bzw. sieben Euro, Kinder bis 14 Jahre erhalten kostenfreien Eintritt. In Anbetracht der Größe und des Umfangs des Wettkampfes komme man um Eintritt nicht herum, sagt Ralph Mackerodt, und selbst mit dem Obolus der Besucher allein ließe sich das Event nicht stemmen. Entsprechend froh ist man, dass man Helmut Peter an seiner Seite hat, der sowohl den Verein wie auch den Wettkampf unterstützt.

„Wenn wir in Nordthüringen Spitzensport haben wollen, dann braucht es das private Engagement“, sagt Peter, ohne den Einsatz der regionalen Unternehmer und der Politik würden Sportevents in Thüringen nur im Speckgürtel der A4 stattfinden. Da ist man in Immenrode einer Meinung, Pferdesportler Mackerodt würde es deswegen gerne sehen, wenn mehr Firmen Sport und Kultur im Kreis unterstützen würden, auch solche, deren Firmenshauptsitz nicht mehr in Thüringen liegt.

Dann, so Mackerodt, könnten Veranstaltungen wie das große Immenröder Reitturnier in Zukunft auch weiter wachsen und der Spitzensport wieder stärker in der Region verankert werden.

Wer mehr zum Turnier wissen will und vielleicht schon einmal überlegen möchte, wie man zur besten Sommerzeit nach Immenrode kommt, der findet mehr Informationen auch unter https://www.lrv-immenrode.de/.
Angelo Glashagel