Bauherren der Roland Mills United, Planer und Architekten, Bauausführende der Firma ZÜGLIN und die Verwaltungsspitze von Bad Langensalza beim Spatenstich (Foto: oas)
Müller sind wetterabhängig und müssen schnell reagieren können, um Getreide zum richtigen Zeitpunkt zu verarbeiten. Aber sie können auch wunderbar planen, wie der heutige Termin bewies …
Übermütiger Spatenstich nach beispielhafter Projektarbeit (Foto: oas)
Als sich um 15 Uhr vor dem Fundament des geplanten neuen Siloturms in der Tonnaer Straße die Geschäftsführung der Firma Roland Mills United mit Bauausführenden, Architekten, Planern und Politikern traf, war dem Dauerregen über der Kurstadt gerade kurz die Puste ausgegangen. Wenige Minuten nach der feierlichen Zeremonie des ersten Spatenstichs für den Erweiterungsbau öffnete der Himmel seine Schleusen wieder. Perfekter konnte die terminliche Planung nicht sein.
So war dann auch der Geschäftsführer der Bauherren, Stefan Kill, des Lobes voll über die exzellente Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Das ist hier heute wie ein Familientreffen, scherzte er, eine so enge Abstimmung wie in diesem Projekt hat es noch nie gegeben. Und er bedankte sich im Namen seiner Firma beim Bürgermeister und vor allem dessen erstem Beigeordneten, Volker Pöhler, der für das Projekt gleich noch einmal als Bauleiter von seiner Ex-Firma ZÜBLIN reaktiviert wurde, um das Werk in Szene zu setzen. Das Großunternehmen ist für seine Hochbauleistungen weltweit geschätzt und im Einsatz.
Bad Langensalzas Bürgermeister Matthias Reinz würdigte das Müller-Unternehmen, das unglaublich wertvolle Technik hier stehen hat und zeigte sich erleichtert über das Gelingen des Bauvorhabens. Wir haben uns als Stadt lange Zeit damit beschäftigt und sind froh und stolz, heute den Deckel drauf zu machen. Der Deckel bedeutet, dass der Mühlenbetrieb am Standort Bad Langensalza weitergeht und die 54 Arbeitsplätze langfristig gesichert werden.
Der vielgelobte Volker Pöhler, der als Mittler zwischen Verwaltung und Bauplanern fungierte, bezeichnete den Erweiterungsbau als wichtig und beispielgebend für die Region. Das Müllerhandwerk ist ein Gewerk, dass hilft, die Bevölkerung zuverlässig zu versorgen und leistet dabei Großartiges. Hut ab vor den Müllern! Und er bedankte sich explizit bei seinem Bürgermeister, der das Vorhaben vor fünf Jahren zur Chefsache erklärt hatte.
Stefan Kill blickte noch einmal zurück ins Jahr 2019, als in scheinbar aussichtsloser Lage die Stadt, der Bürgermeister und die Müller von Roland Mills zusammengekommen waren. Nach vielen zu überwindenden Hürden war im September 2023 der städtische Bauausschuss vor Ort und nur ein Jahr später soll das Silo in Betrieb gehen. Das grenzt an ein Wunder, resümierte Kill und verteilte weitere verbale Blumen: Es hat sich ein großes Verständnis füreinander entwickelt und wir hatten hier Partner, auf die man sich immer verlassen kann.
Die Firma wird weiter ihrer Verantwortung nachkommen und in der Kette Landwirte-Müller-Bäcker ihren Beitrag vor Ort leisten. Die Geschäftsführer Kill und Brenner hoffen, dass schon zur diesjährigen Ernte Ende August das neue Silo zur Verfügung steht, was die bisherige Kapazität von 60.000 Tonnen deutlich erhöht, um die insgesamt erwarteten 300.000 Tonnen Getreide lagern und verarbeiten zu können.
Auch aus ökologischer Sicht ist die Absicherung des Standortes in der Tonnaer Straße ein Gewinn; befindet sich doch gleich am Werk eine Gleisanlage mit Anbindung an den Güterbahnverkehr, die dann zu vermehrten Einsätzen kommen wird.
Olaf Schulze