Thüringer Landesamt für Statistik
Mehr Unternehmensinsolvenzverfahren
Mittwoch
22.05.2024, 13:24 Uhr
Autor
red
Die Thüringer Amtsgerichte haben von Januar bis März insgesamt 521 Insolvenzverfahren durchgeführt. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik insgesamt 62 Anträge bzw. 10,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum...
Mit 475 Verfahren wurden 91,2 Prozent aller beantragten Insolvenzverfahren eröffnet. 39 Verfahren bzw. 7,5 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 7 Verfahren bzw. 1,3 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 62 Millionen Euro.
60,3 Prozent aller Insolvenzverfahren im betrachteten Zeitraum betrafen Verbraucherinsolvenzen. Insgesamt wurden 314 Verbraucherinsolvenzverfahren beantragt. Das entspricht einem Rückgang von 18,9 Prozent im Vergleich zu den ersten 3 Monaten 2023.
Durchschnittlich standen voraussichtliche Forderungen von rund 41 Tausend Euro pro Verbraucherinsolvenzverfahren aus.
Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen stieg in den ersten 3 Monaten des Jahres 2024 um 17 auf 78 Verfahren bzw. um 27,9 Prozent an. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 408 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, also durchschnittlich rund 5 Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer pro Unternehmen.
Der wirtschaftliche Schwerpunkt der beantragten Unternehmensinsolvenzen lag mit 20 Verfahren im Baugewerbe. Darauf folgten mit jeweils 10 Verfahren die Bereiche Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie Verkehr und Lagerei.
Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (57 Anträge) sowie Unternehmergesellschaften (haftungsbeschränkt) (39 Anträge) Insolvenz anmelden.