Versöhnlicher Saisonabschluss der THC-Damen

Licht und Schatten in Solingen

Sonntag
19.05.2024, 07:48 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Thüringer HC gewann das letzte Auswärtsspiel der Saison gegen den HSV Solingen-Gräfrath 76 mit 38:32 (18:15). Lange hielten die Gastgeberinnen mit...

In der ersten Halbzeit gingen sie schnell in Führung, der THC war gefordert. Nach dem 11:11 wurde der Gast seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich zur Halbzeit mit drei Toren ab. Die Klingenstädterinnen blieben lange auf Schlagdistanz. Erst in der zweiten Halbzeit baute der THC die Führung stetig aus und schaffte so klare Verhältnisse. Mit 32 Toren setzte der HSV zwar ein Achtungszeichen, der Abstieg ließ sich nicht mehr vermeiden. Der Thüringer HC verbesserte sich mit dem Sieg vorübergehend auf den dritten Tabellenplatz hinter der HSG Bensheim/Auerbach. Auf Platz vier rangiert der BVB mit einem Spiel weniger. Beste Werferinnen der Partie waren Paulina Uscinowicz (HSV) mit 17 Toren und Johanna Reichert (THC) mit neun Treffern.

Die Gastgeberinnen zeigten zu Beginn wenig Respekt vor dem Favoriten. Franziska Penz und Paulina Uscinowicz legen zum 2:0 vor. Johanna Stockschläder verkürzte, doch der HSV hatte darauf die passende Antwort und zog auf 4:1 davon. Nur langsam kamen die Gäste ins eigene Spiel. Nach sechs gespielten Minuten stand ein 6:3 auf der Anzeigetafel. Die Solinger Mannschaft stand mit dem Rücken zur Wand im Abstiegskampf und versuchte nach dem letzten Grashalm zu greifen. Die Thüringerinnen taten sich schwer gegen Franziska Penz, die gegen Ende der 8. Minute ihren dritten Wurf zum 7:4 einnetzte. Es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis der THC sich auf die Gastgeberinnen einstellen würde. Zwei Treffer von Kathrin Pichlmeier, ein Tor von der Strafwurflinie und einen Feldtreffer sorgten für den Ausgleich - 7:7. In der 14. Minute musste Sara Rønningen für zwei Minuten auf die Bank. Die Nordrhein-Westfalen nutzten das Überzahlspiel für den nächsten Führungstreffer. Von der Strafwurflinie glich Kathrin Pichlmeier zum 9:9 aus. Der HSV Solingen-Gräfrath versteckte sich nicht und nutzte jede sich bietende Möglichkeit, sich zu zeigen. Zwölf Minuten vor der Pause glich Lara Karathanassis zum 11:11 aus. Mitte der 21. Minute zog der THC erstmals auf zwei Tore davon, erneut war es Kathrin Pichlmeier, die von der Strafwurflinie sicher einnetzte. Die Gastgeberinnen machten nun mehr Fehler, doch der Tabellenvierte verwertete diese nicht konsequent genug zu seinen Gunsten. Aufseiten der Solinger verwarf Lara Karathanassis den ersten Strafwurf. Die Gäste setzten sich weiter ab, Nicole Roth legte dafür mit ihren Paraden den Grundstein. Das Tor von Yuki Tanabe in der 27. Minute markierte das 13:18. HSV-Coach Lars Lehnhoff zog die grüne Karte und nahm das erste Team Timeout. Die Mannschaft aus der Klingenstadt setzte weiter auf das schnelle Spiel und eine offensive Abwehr. Zwei Tore erzielten die Solinger bis zum Pausenpfiff, mit 15:18 ging es in die Kabinen.

In der ersten Halbzeit hielt der HSV Solingen-Gräfrath 76 lange mit und versteckte sich nicht vor dem international erfahrenen Kader des Thüringer HC. Katja Grewe startete mit einer Parade gegen den THC in die zweite Spielhälfte. Dennoch fiel der erste Treffer für die Gäste. In der 34. Minute doppeltes Pech für den THC, zweimal ging der Ball ans Gebälk. Solingen blieb in Reichweite, Paulina Uscinowicz verkürzte mit zwei Treffern zum 19:21. Die Thüringer Gäste schafften es noch nicht, sich deutlicher abzusetzen. Die offensive Abwehr des THC verschaffte Solingen immer wieder die Chance, durch Strafwurftore dranzubleiben. Paulina Uscinowicz verkürzte per Siebenmeter zum 20:22. Der Thüringer HC gab nun den Ton an, Nicole Roth parierte den Tempogegenstoß von Jule Polsz, auf der Gegenseite netzte Johanna Reichert zum 20:23 ein. Kleinigkeiten machten den Unterschied aus, während der HSV Chancen liegen ließ, spielte der THC routiniert und in Ruhe auf. Der Vorsprung wuchs langsam, aber stetig an. In der 40. Minute traf Johanna Reichert zum 21:27. Zu Beginn der 44. Minute nahm Lars Lehnhoff das zweite Team Timeout. Für den HSV ging es um alles oder Nichts. Einen Punkt bräuchten die Solingerinnen, um nicht nach dem heutigen Spieltag als Absteiger festzustehen. In dieser Phase kassierte das Team aus dem Bergischen Land eine doppelte Zeitstrafe. Nach 45 gespielten Minuten schien die Entscheidung beim 22:29 gefallen, auch wenn sich die Gastgeberinnen nicht aufgaben. Herbert Müller nahm Mitte er zweiten Halbzeit sein Team Timeout. Mit starken Einzelaktionen wehrte sich der HSV, doch die Niederlage ließ sich nicht mehr abwenden. Zu stark war der THC, der die beiden Punkte fest eingeplant hatte. Für den Abstiegskandidaten ging es nur noch darum, sich würdig vor dem heimischen Publikum zu präsentieren, was dem Team recht anständig gelang. Mit Spielende hieß es 38:32 für den Thüringer HC.

HSV Solingen-Gräfrath 76: Senanur Gün, Katja Grewe, Ellen Janssen; Carina Sene 2l, Ronja Bühler, Lara Karathanassis 2/1, Cassandra Nanfack 2, Jule Polsz, Lina Seiffarth, Mandy Reinartz 3, Merit Müller 2, Franziska Penz 4, Zoe Stens, Martina Hoh, Paulina Uscinowicz 17/7.

Thüringer HC: Dinah Eckerle, Nicole Roth; Sonja Frey 4, Nathalie Hendrikse, Yuki Tanabe 4, Sara Saetre Rønningen, Vilma Matthijs Holmberg, Kathrin Pichlmeier 7/6, Anika Niederwieser, Lydia Jakubisova 2, Johanna Stockschläder 3, Ida Gullberg 5, Kim Ott 1, Johanna Reichert 9, Jennifer Rode, Josefine Hanfland 3.
Bernd Hohnstein/Andreas Hofmann