Migration

Innenminister zu Besuch in Werther

Freitag
17.05.2024, 11:46 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Innenminister Georg Maier hat die Außenstellen der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl in Eisenberg besucht. Eine davon befindet sich seit Kurzem auch in Werther bei Nordhausen...

Mit Eisenbergs Bürgermeister Michael Kieslich, dem Sprecher einer Bürgerinitiative, Marco Zemann sowie Vertretern des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr (TLBV) besprach er den geplanten Erweiterungsbau in der Außenstelle. Maier kündigte eine Vereinbarung mit der Stadt Eisenberg an, in der Lärmschutz- und Sicherheitsfragen verbindlich und damit für alle verlässlich geregelt werden.

Im Vorfeld hatte es Kritik gegeben. Anwohner der Außenstelle fühlen sich beim Erweiterungsbau nicht hinreichend mitgenommen. „Migration ist eine riesige Aufgabe. Ich rede hier nichts schön“, betonte Maier gleich zu Beginn des Gesprächs. „Die Reibungspunkte, das sehen wir in allen Einrichtungen, liegen auf der Hand. Wir müssen die Baumaßnahme so umsetzen, dass es für alle vertretbar wird. Beide Seiten müssen sich aufeinander zu bewegen“, sagte er. Auf dem Gelände in Eisenberg werden Wohnmodule errichtet, in denen zusätzlich 228 Flüchtlinge unterkommen sollen. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden in Eisenberg voraussichtlich im September in Summe rund 450 Flüchtlinge eine angemessene Unterkunft haben.

Positiv bewertete Innenminister Maier auch die Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten in der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl in Werther bei Nordhausen, in der er ebenfalls zu Besuch war. Erst vor drei Wochen war das ehemalige Hotel als vorübergehende Gemeinschaftsunterkunft eröffnet worden. Bis zu 200 Frauen und Männer können hier ein Jahr lang unterkommen. Aktuell ist das Haus mit rund 150 Ukrainern belegt. Die meisten wohnen in Zimmern mit eigener Nasszelle. Versorgt und betreut werden sie von einer Servicegesellschaft des Landkreises Nordhausen, die sich sonst um kommunale Gemeinschaftsunterkünfte kümmert. „Es ist ein Hotel mit Vollverpflegung, aber es hat nichts mit Luxus zu tun“, sagt der Nordhäuser Landrat Matthias Jendricke. So gebe es beispielsweise kein Wahlessen.

Hausleiter Lutz Helbig erzählte dem Minister, dass es keinerlei Probleme mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gebe, „dafür aber viel Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft.“ Und Werthers Bürgermeister Michael Handke ergänzte, dass es wegen der Unterkunft „keine Spannungen“ im Ort gebe. Aus seiner Sicht habe niemand Angst voreinander, die Einwohner von Werther nicht, aber auch nicht die Flüchtlinge. Das einzige Problem, das er sieht, ist, dass viele Menschen, entlang der Bundesstraße nach Nordhausen laufen. Besonders in der dunklen Jahreszeit könne das wegen des Straßenverkehrs gefährlich werden. Doch Martina Land von der Nordhäuser Servicegesellschaft versprach Abhilfe. Demnächst soll es eine Broschüre geben, in der Bus- und Zugabfahrzeiten sowie ein ungefährlicher, aber längerer Fußweg in die Kreisstadt verzeichnet sind. Jedem Neuankömmling soll diese Information in die Hand gedrückt werden. Für Innenminister Georg Maier ist der Standort ein guter, weil zum neuen Autohof direkt gegenüber ein Supermarkt gehört, in dem die Menschen einkaufen können. „So bequem ist es nicht überall“, sagte er.