Thüringer HC

Einen ersten Schritt aufs Treppchen machen

Donnerstag
16.05.2024, 18:49 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Das erste Ziel hat der Thüringer HC in großer kämpferischer Manier erreicht. In der Saison 2024/25, die 20. Saison des Thüringer HC in der 1. Bundesliga, spielt die Mannschaft wieder in der EHF European League...

In den zwei noch ausstehenden Saisonspielen geht es nun noch um Platz zwei bis vier. Am Samstag muss der THC als Favorit zum abstiegsbedrohten Neuling HSV Solingen-Gräfrath, 18:30 Uhr - Klingenhalle Solingen. Der aktuell Tabellenvierte muss seiner Favoritenrolle gerecht werden, um die zwei Punkte mit nach Thüringen zu nehmen. Die Mannschaft aus der Klingenstadt wird sich nach Kräften wehren.

Rückblick: Herbert Müller zeigt sich in der Pressekonferenz vor dem vorletzten Spiel der Saison sichtlich erleichtert und stellt fest, ”dass zumindest das Mindestziel der Saison, die Qualifikation für die kommende Saison in der EHF European League erreicht wurde”. Außerdem wertete er das spannende Spiel gegen die HSG Blomberg-Lippe, das auch im Free-TV bei Eurosport zu sehen war, als “Werbung für den Frauenhandball". Dabei verriet er, dass er in der Pause mit den 18 Gegentoren gar nicht zufrieden war. Seine Forderung,"die Anzahl der Gegentore zu halbieren”, setzten seine Mädels dann in Halbzeit zwei tatsächlich um, und so wurde ein 12:18 - Rückstand in der 27. Minute noch in einen 33:27-Sieg gedreht. Sein Dank gebührt dabei vor allem den Fans, die als “Rote Wand" fest hinter der Mannschaft gestanden und die Leidenschaft auf das Team übertragen haben. Am Ende hatte der THC in diesem Spiel den längeren Atem und einmal mehr gewann das Spiel an Dynamik und Gefährlichkeit als Herbert Müller “Nemo” - Lydia Jakubisova, die 42-jährige Spielertrainerin aus der Zweiten brachte.



Ihre ganze Erfahrung in ihrem 348! Pflichtspiel für den THC, brachte Schwung in den THC-Angriff. So wie die Älteste dynamisch, unwiderstehlich im Drang auf das Tor, zeigte sich die trotz schmerzhafter Knöchelverletzung grandios werfende “JoJo” - Johanna Reichert mit ihren 14 Toren. Als sich dann noch Torhüterin Nicole Roth in der Crunchtime steigern konnte und Sonja Frey in ihrem 200. Pflichtspiel für den THC sich von ihrer besseren Seite zeigte, wurde es noch ein deutlicher Heimsieg, der zumindest Platz vier festzurrte. Was jetzt kommt, in den zwei ausstehenden Spielen, kann die Mannschaft bei zwei Siegen noch aufs Treppchen führen. Deshalb fordert Herbert Müller: “Hausaufgaben machen, beide Spiele gewinnen und dann zusehen, wie sich die Konkurrenz noch gegeneinander Punkte abnimmt."

Zum Spiel: Ein Spiel gegen den Neuling, dem das Wasser bis zum Hals steht, der seine letzte Chance zum Ligaverbleib nutzen möchte, muss der THC als Favorit zu seinen Gunsten entscheiden. So die Aufgabenstellung des Trainers. Aber er betont zugleich: “Wir fahren dorthin mit Respekt vor dem Gegner, der einen guten ligatauglichen Handball spielt”. Vorsicht - bei “Alles oder Nichts” hat es schon so manche Überraschung gegeben.

Das Abenteuer 1. Liga wird für Solingen/Gräfrath vielleicht schon nach dieser Saison zu Ende gehen, aber das liegt in erster Linie am neuen Modus, und da müssen sich der Deutsche Handball Bund und die HBF fragen lassen, ob dieser Weg der Richtige ist, der ab der nächsten Saison wieder mit einer auf 12 Teams amputierten Liga, in die Play Offs führt. Oder, ob dieser Weg in die Vergangenheit auch ein Rückschritt ist. Ich frage mich da schon, warum macht das der DHB nicht mit der Männer-Liga. Da hat die HBL wohl die stärkere Lobby …

Zum Kader: Dem Trainerteam fehlte diese Woche bereits die halbe Mannschaft. Neben den Verletzten Annika Lott, Nathalie Hendrikse und Jennifer Rode sowie Johanna Reichert hat es nun noch ernsthaft Kathrin Pichlmeier am Knie, Sara Rönningen an der Achillesferse und Anika Niederwieser erwischt.

Trainieren konnten sie alle nicht, einen Spieleinsatz am Samstag wird es wohl eher nicht geben. Herbert Müller wird sich wieder Nemo ausleihen und auch Kim Ott mitnehmen. Hilfe aus dem Nachwuchs gab es schon bei den Trainingseinheiten. Und so kurz vor dem Ende der Saison ist nun auch im Team 24/25 soweit fast alles geklärt. Sonja Frey zieht vor allem die Liebe nach Wien und zu Hypo Niederösterreich, Vilma Matthijs Holmberg hat leider das THC-Angebot abgelehnt und geht wieder. Am letzten Spieltag, nach dem Metzingen-Spiel, wird es die feierliche Verabschiedung aller Mädels geben, die uns verlassen, und die Fans haben Gelegenheit noch einmal mit ihnen nach dem Spiel zusammen zu sein.
HaJo Steinbach