Petersdorf will weniger Raser

Dann kümmern wir uns halt selbst

Montag
13.05.2024, 12:07 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Knapp 100 Kinder besuchen in Petersdorf Kindergarten und Schule. Der Weg dahin ist in letzter Zeit aber nicht so einfach, die Umleitungen haben viel mehr Verkehr in den Ort gebracht. Gerne würde man aus dem ganzen Dorf eine 30er Zone machen, doch das scheitert bisher an den Behörden…

In Petersdorf will man der Verkehrsproblematik kreativ begegnen (Foto: agl) In Petersdorf will man der Verkehrsproblematik kreativ begegnen (Foto: agl)


„Uns wurde von Seiten der Stadt gesagt, dass die Vorraussetzungen für eine ortsweite 30er Zone nicht gegeben seien und hat auf das Straßenbauamt für Nordthüringen in Leinefelde verwiesen. Angeblich gibt es im Ort nicht genug Verkehr. Seit dem Umleitungen ist das Verkehrsaufkommen aber deutlich gewachsen und das Schlimmste kommt erst noch“, sagt Ortsteilrat Christian Lautenbach. Die eigenen Kinder bringt der Petersdorfer dieser Tage lieber selber zu Schule und Kindergarten, auch den „großen“ Grundschüler.

Das Problem sind vor allem die Ortseingänge, die zum rasen einladen. „Wir wären ja schon froh, wenn sich mehr Leute an die 50 km/h halten würden, aber viele kommen sehr viel schneller über die Bergkuppe“, sagt Lautenbach. Im Stadtrat hat er das Thema zusammen mit den vom Schwerlastverkehr geplagten Buchholzern schon öfter angesprochen, bisher ohne Erfolg.

Wenn sich die Behörden nicht rühren, denkt man sich nun in Petersdorf, dann muss man sich halt selber kümmern. Weil man trotzdem auf die Problematik aufmerksam machen will und die Autofahrer, die durch Petersdorf rauschen, dafür sensibilisieren will, dass hier im Ort sehr viele Kinder unterwegs sind, hat man sich eine eigene Aktion überlegt. Die Lebenshilfe hat dem Ort zehn 1,20 Meter große Holzfiguren gebaut, fünf Jungen und fünf Mädchen. Die wurden heute von den Kindergartenkindern bunt bemalt und sollen an verschiedenen Stellen im Ort für Aufmerksamkeit sorgen, nicht nur an der Hauptstraße.

Knapp 100 Kinder aus Petersdorf und dem Umland besuchen Kindergarten und Schule im Ort, die 300 Seelen Gemeinde gilt als kinderreiches Dorf. Auf entsprechend große Resonanz sei die Aktion getroffen, sagt Lautenbach, im Ort sei man schnell bereit gewesen, die Figuren vor den eigenen Toren aufzustellen.

Den Sorgen der Petersdorfer ist damit aber noch nicht genüge getan, man werde an dem Thema hartnäckig dran bleiben, verspricht Lautenbach, auch im neuen Stadtrat.
Angelo Glashagel