Der Museumsleiter des Freilichtmuseums Königspfalz Tilleda, Dr. Michael Dapper aus Stolberg, wird spannende Einblicke in die Werkstatt eines Archäologen gewähren. Es steht eine spannende Reise in rekonstruierte Ausgrabungssituationen bevor...
Der Fokus liegt auf seinem Arbeitsplatz und langjährigen Forschungsgegenstand, das einstige Witwengut von der römisch-deutschen Kaiserin Theophanu, die gut rekonstruierte Königspfalz Tilleda am Kyffhäuser. Der leidenschaftlich tätige Archäologe wird sich besonders der Rekonstruktion der Königshallen (lat. aula regia) widmen. Das sind Versammlungshallen für Hoftage. Hoftage dienten der Zusammenkunft von Königen und Kaisern und ihren fürstlichen Beamten. Eine Besonderheit der Königshallen in Tilleda ist deren Baumaterial Holz.
Der Forscher wird neben Vergleichsbeispielen wie Bauten in England, Frankreich und Skandinavien besonders der Frage auf den Grund gehen, warum ein politisch so wichtiges Bauwerk aus Holz errichtet wurde und nicht aus Stein wie beispielsweise die Königspfalz Grona in Göttingen. Für den ein oder anderen Nordhäusischen Spezialkenner ermöglichen Dr. Dappers Forschungsergebnisse zur Pfalz Tilleda einen vergleichenden Blick auf die existierenden Rekonstruktionsvorschläge zur liudolfingischen Königspfalz Nordhausen. Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein lädt zu dem wie gewohnt öffentlichen und eintrittsfreien Vortrag herzlich ein. Der Vortrag „Tilleda. Herrschaftliche Holzarchitektur des 10. und 11. Jahrhunderts in ihrem europäischen Kontext“ findet am 14. Mai um 19.30 Uhr im Tabakspeicher statt.