Wer kämpft, kann verlieren. Wer aufgibt, hat bereits verloren!, waren die Schlussworte des Uthleber Ortschaftsbürgermeisters Steiner bei der Anhörung zur Petition im Thüringer Landtag, die am 11. April in Erfurt stattfand. Im Ort kämpft man weiter gegen den Bau einer Stromtrasse, die nahe zum Dorf verlaufen soll…
Die nnz berichtete bereits zu den
Stromstreitigkeiten in Uthleben, Bürgermeister Steiner kommentierte nun im Nachgang zur Anhörung im Landtag folgendes:
2228 Unterstützungsunterschriften machten es möglich, sich im Landtag Gehör zu verschaffen. Seit am 17.11.2020 in der Ortschaftsratsitzung dieses Projekt in Uthleben öffentlich wurde, ist viel Zeit vergangen. Es wurden Gesundheitsbedenken geäußert, Planungsvorschläge zur Trassenverlegung entlang der A 38 gemacht und diese dem Vorhabensträger 50 Hertz und der Bundesnetzagentur noch im Dezember 2020 zugestellt.
Es gab zwei Einwohnerversammlungen, die Antragskonferenz in Sömmerda mit starker Uthleber Beteiligung als Betroffene am 26.Juli `23, wo alles noch einmal seitens der Ortschaft Uthleben im Detail dargelegt wurde. Letztlich hatten wir die starke Hoffnung, es gibt ein Einlenken zu unseren Gunsten.
Seitens des Bundes hatte man die Planungsoption kurzerhand nochmals verschärft, indem der Korridor von 1000 m auf 400 m nachreguliert wurde. Die IG 380 KV Uthleben hat abermals alle Fakten zusammengetragen und in Form eines Widerspruchs diesen im August 2023 an die Bundesnetzagentur, den Bund, den Thüringer Landtag und unseren Bundestagsabgeordneten Manfred Grund verschickt. Letzterer hat nicht einmal den Posteingang bestätigt. Ein Verwaltungsversagen seitens des damaligen Bürgermeisters Schröter verschlimmerte unsere Lage, indem eine erforderliche Stellungnahme im Netzausbaubeschleunigungsgesetz-Verfahren nach § 20 seitens der Kommune nicht abgegeben wurde. Ein Schelm wer da was Böses denkt. Die Bundesnetzagentur ist demnach formell im Recht, da alles verfahrenskonform abgelaufen ist. Dieses bestätigte uns der Bund. Das Geschmäckle der Pseudodemokratie, was dem laufenden Verfahren anlastet, lässt sich so nicht wirklich entkräften.
Die Petitionsanhörung bei dem entsprechenden Ausschuss im Thüringer Landtag war ein weiterer Strohhalm der Uthleber, etwas auf der politischen Ebene zu erreichen. Es besteht nach wie vor die Hoffnung, dass die berechtigten gesundheitlichen Einwände der Uthleber, dass im bisher geplanten Trassenkorridor Netzanbindung Südharz der von der WHO begründet empfohlene Mindestabstand zur Wohnbebauung von 400 m ignoriert und in dem Planungsansatz der Firma 50Hertz aktuell bei Uthleben mit 200 m deutlich unterschritten wird. Universitäre Forschungen zum Thema Strahlenschutz und Gesundheitsunbedenklichkeit bezüglich der 380 kV - Höchstspannungstrassen weisen gar auf 600 m Mindestabstand hin. Die Trassenverlegung auf die letztlich günstigere Variante entlang der A 38 mit der erforderlichen Anbindungsoption des Industriegebietes Goldene Aue sowie die südliche Alternative müssen ernsthaft weiterhin geprüftwerden. Das sind alle Beteiligten den Uthlebern, vor allem aber unseren Kindern und Kindeskindern schuldig.
Die Anwohner erbitten und erwarten die Unterstützung seitens der Politik, um endlich in ihrem berechtigten Anliegen gehört und berücksichtigt zu werden. Wo bleibt der präventive Gesundheitsschutz? Soll er in Thüringen auf der Strecke bleiben und mit uns ein Feldversuch gestartet werden? Das kleine Auedorf Uthleben gibt nicht auf!
IG 380 KV Uthleben