In Bad Langensalza rollen am ersten Maisonntag die Boliden

Tollkühne Fahrer in rasenden Kisten

Dienstag
23.04.2024, 08:00 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Volksfeststimmung ist garantiert wenn am 5. Mai die Seifenkisten über das Pflaster der Mühlhäuser Straße brettern werden. Die Wirtschaftsinitiative der Kurstadt Bad Langensalza hat einen Riesenspaß vorbereitet …

Mario König bereitet mit der Wirtschaftsinitiative Bad Langensalza das Seifenkistenrennen vor. Natürlich hat seine Firma Salza Tours auch einen Boliden am Start. (Foto: oas) Mario König bereitet mit der Wirtschaftsinitiative Bad Langensalza das Seifenkistenrennen vor. Natürlich hat seine Firma Salza Tours auch einen Boliden am Start. (Foto: oas)

„Wir suchten als Wirtschaftsinitiative einen neue Plattform uns zu präsentieren, wollten mal etwas anderes versuchen als Messen und Ausstellungen“, erzählte Mario König der uhz in seinem Büro bei Salza Tours. Hier laufen die Fäden zusammen für das 2. Bad Langensalzaer Seifenkistenrennen, nachdem es bereits 2019 einen erfolgreichen Renntag gab, der aufgrund eines kleines fiesen Virus’ und großen eindämmenden Maßnahmen in den Folgejahren nicht wiederholt werden konnte.

In diesem Jahr gibt es aber kein Haltender mehr und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. „Die ursprüngliche Idee dahinter ist es, dass Firmen und Unternehmen aus der Region einen Wagen stellen und sich dann passende Fahrer dazu suchen. Es ist eine reine Spaßveranstaltung“, betont Mario König, der bei der Organisation seine professionellen Erfahrungen mit der jährlichen Oldtimer-Rallye einfließen lässt.

Bei allem Spaß geht die Sicherheit der „tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ vor und König und sein Team haben einen regelrechten TÜV aufgebaut, den die Wagen bestehen müssen.

Die geräderten Kisten dürfen samt Fahrer maximal 130 Kilogramm auf die Waage bringen, die Lenkfähigkeit muss gewährleistet und begrenzt sein, so dass der Fahrer das Steuer nicht verreißen kann. Bremsen und Bekleidung der Fahrer müssen sicherheitstechnischen Gegebenheiten entsprechen und natürlich herrscht Helmpflicht auf der Strecke. Die verläuft vom Kreisel am Kultur- und Kongresszentrum über die Mühlhäuser Straße bis hinunter zum „nackschen Reiter“ und ist an ihren Rändern mit Strohballen gepolstert. Für alle Wertungsläufe gilt, dass jeder Fahrer einmal die linke und eimal die rechte Bahn runtersaust, damit es keine Übervorteilungen gibt, weil das Kopfsteinpflaster vielleicht auf einer Seite behindernder ist als auf der anderen.

Inzwischen haben 17 Teams für den Junior-Cup gemeldet, bei dem die Fahrer zwischen acht und sechzehn Jahren alt sein dürfen. Unter den „Rennställen“ befinden sich alle namhaften Unternehmen der Stadt und neben der rein sportlichen Entscheidung mit Sekunden und Zehntelsekunden soll es eine Publikumswertung für die schönste Seifenkiste geben.

Nach den Junior-Cup-Läufen, die um 14 Uhr starten, wird es auch einen Freestyle-Wettlauf geben, für den fünf Wagen gemeldet sind und bei dem der Showeffekt eine ebenso entscheidende Rolle spielen wird wie die sportliche Leistung, verrät uns Mario König. Hier ist die Startzeit auf 16 Uhr veranschlagt. Im Anschluss folgen die Siegerehrungen, bei den es zünftige Kränze für die Helden der Straße geben wird.

Über 30 ehrenamtliche Helfer aus dem Umfeld der Wirtschaftsinitiative sind am Renntag im Einsatz, wenn sich die Seifenkisten von der Startrampe stürzen, eine LED-Wand zeigt die Ergebnisse an, Drohnenbilder werden übermittelt, das Team von Ex7Seven sorgt für musikalische Partystimmung, die Restaurants „Zur Auszeit“ und „Zur Weintraube“ verköstigen die Zaungäste und mit Hardy Krause wird der beste Moderator im Umkreis von 3.000 Kilometern den Rennverlauf kommentieren und Interviews am Ziel führen.

Eine Startrampe mit Ampel und elektronischer Zeitmessung bietet professionelle Bedingungen. Noch steht sie in der Lagerhalle der Königs. (Foto: oas) Eine Startrampe mit Ampel und elektronischer Zeitmessung bietet professionelle Bedingungen. Noch steht sie in der Lagerhalle der Königs. (Foto: oas)

Es ist also alles angerichtet für einen großen Renntag in der Rosenstadt und gespannt erwarten die Macher, ob ihre Veranstaltung ein begeistertes Publikum findet. „Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Langensalzaer eine würdige Kulisse abgeben“, hofft Mario König bescheiden. So wie dieses Seifenkistenrennen aufgezogen wird, hat es jetzt schon Potential zu einem jährlich regelmäßigen Gaudi für jung und alt zu werden. Nun muss nur noch der Wettergott mitspielen, damit schon bei den Trainingsläufen am Sonntag, 5. Mai ab 11 Uhr gestaunt und gefeiert werden kann, wie es in Bad Langensalza üblich ist.
Olaf Schulze